Es ist nicht mehr zu übersehen: Im September ist Bundestagswahl – und eine Partei ist ganz besonders eifrig dabei sich in Erinnerung zu bringen.
In weiten Teilen der Osnabrücker Innenstadt und an den Hauptausfallstraßen haben die Grünen die ersten Plakate an strategisch wichtigen Stellen aufgehängt und aufgestellt.
Grüne warben 2015 noch für Zurückhaltung
Dass ausgerechnet die Osnabrücker Grünen die Materialschlacht mit den politischen Mitbewerbern so früh begonnen haben, verwundert.
Noch vor zwei Jahren warb die Ökopartei im Osnabrücker Stadtrat um Zurückhaltung bei der Plakatierung und wollte sogar ” zentrale Plakatstationen” einrichten, an denen dann jede Partei jeweils ein einzelnes Plakat aufhängen dürfte.
Weniger Plakate für den Klimaschutz?
Begründet wurde der – allerdings von allen anderen Ratsparteien abgelehnte – Vorschlag, mit Verweis auf die Klimaziele der Stadt Osnabrück.
Der damalige grüne Stadtrat Jens Meier befand – neben den Sorgen um den Klimawandel – auch, dass die vielen Wahlplakate “schlecht für das Stadtbild” seien, und überhaupt sei fraglich, wie erfolgreich Wahlplakate für die Willensbildung der Wähler seien.
Michael Hagedorn, Vorsitzender der Grünen Ratsfraktion, der in der damaligen Ratsdebatte klargemacht hatte, dass es nicht um einen Verzicht, sondern nur um eine Begrenzung der Plakatwerbung gehen würde, erklärte auf Nachfrage unserer Redaktion: “Die Grünen hängen in der Regel einen Bruchteil der Plakate auf, den die anderen hängen. Nur dass wir schneller sind, als die anderen, sagt ja über den Umfang nichts. Es liegt wahrscheinlich daran, dass noch Ferien sind und die Leute die Zeit haben. Schließlich hängen wir die Dinger selber hin”.
Über Einzelheiten wie Menge und Zeitplan konnte Hagedorn allerdings keine Auskunft geben, da dafür die Partei zuständig sei, die unsere Redaktion am Wochenende nicht erreichen konnte.
2016 war die FDP in der Pole Position
Den frühestmöglichen Beginn der Plakatwerbung regelt ein Erlass der Landesregierung. Zwei Monate vor dem Wahltermin ist die Außenwerbung erlaubt, somit sind die Osnabrücker Grünen keinesfalls zu früh gestartet.
Im vergangenen Jahr gab es vor der Kommunalwahl leichte Unstimmigkeiten zwischen den Parteien, da damals die FDP als erste Partei ihre Kandidaten noch während der Sommerferien an Straßenmasten aufhängte (auf Plakaten😀).
Vertreter anderer Parteien waren hingegen der Ansicht, man hätte sich informell darauf verständigt erst nach den Ferien mit der Plakatierung zu beginnen.
Ob es eine derartige informelle Übereinkunft auch für die Bundestagswahl gab, ist unserer Redaktion nicht bekannt.