Bei der Osnabrücker Tafel treten aufgrund von Hamsterkäufen Engpässe in der Lebensmittelversorgung auf. Aus den Supermärkten kommen aktuell weniger Lebensmittelspenden als üblich – doch die Osnabrücker Tafel weiß sich in der Not zu helfen.
Montagmorgen machte die Meldung die Runde, dass Hamsterkäufe der vergangenen Tage Auswirkungen auf die Versorgung mit Lebensmitteln bei den Tafeln in Deutschland haben. „Mehrere Tafeln haben zum Teil deutlich weniger Lebensmittel erhalten“, sagte Verbandschef Jochen Brühl in einem Zeitungsinterview. Brühl sieht die „Schuld“ bei den Vorratskäufen, die viele Menschen aufgrund der Coronavirus-Epidemie tätigen würden. Dadurch bleibe aber weniger Ware für Spenden der Supermärkte übrig. Ärmere Menschen können sich diese Art von Großeinkäufen oftmals nicht leisten, weswegen sie auf die Hilfe von sozialen Einrichtungen angewiesen sind. Die Tafeln müssten nun „stark improvisieren“. Brühl appelliert an die Hamsterkäufer: „Wer merkt, dass er doch zu viele lang haltbare Vorräte gekauft hat, kann sich gerne an die Tafel in seiner Stadt wenden.“
Osnabrücker Tafel improvisiert in der Notlage und gibt Pizza raus.
Auch die Osnabrücker Tafel leidet unter den Hamsterkäufen, wie Herrmann Grosse Marke gegenüber unserer Redaktion erklärte. Erst heute morgen wäre die Situation aufgetreten, dass man kaum Obst und Gemüse erhalten hätte. Die missliche Lage konnte durch die Partnerschaft mit Großhändlern gelöst werden, indem zum Beispiel Tiefkühlpizzen organisiert wurden, um diese an Hilfsbedürftige auszugeben. Gleichzeitig greife die Tafel auf Lagerbestände zurück. Dennoch würde sich die Osnabrücker Tafel über Spenden durch die Bevölkerung freuen, da auch sie die direkten Folgen der Hamsterkäufe spürt.