(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat die Munitionsbeschaffung zur Chefsache erklärt. “Bis 2031 müssen und wollen wir deutlich über 20 Milliarden Euro in Munition investieren”, sagte er dem “Spiegel”. Er betonte die Wichtigkeit von ausreichend Munition, insbesondere 155-Millimeter-Projektilen, für moderne Waffensysteme: “Ohne Munition nutzen die modernsten Waffensysteme nichts, auch wenn sie einsatzbereit auf dem Hof stehen”. Die nachhaltige Beschaffung von Geschossen hat für ihn “oberste Priorität”.
Milliardenschwere Rahmenverträge.
Im Juni wurden mehrere milliardenschwere Rahmenverträge für Artillerie- und Panzermunition beschlossen, um sowohl die Bundeswehr als auch die ukrainischen Streitkräfte zu versorgen. “Wir werden hier nicht nachlassen und noch weitere Vorhaben umsetzen”, so Pistorius. Er plant, in diesem Jahr eine Milliarde Euro für Munition auszugeben.
Investitionsoffensive von Rheinmetall
Der Düsseldorfer Rheinmetall-Konzern plant eine große Investitionsoffensive. “Schon im kommenden Jahr wollen wir die Kurve hinkriegen”, sagte der Rheinmetall-Chef Armin Pappberger. Er plant, die Jahresproduktion auf 600.000 Stück zu steigern, was 60 Prozent der in der Ukraine benötigten Geschosse entspricht. Die ersten Auslieferungen von Gefechts- und Übungsmunition im Wert von 127 Millionen Euro sollen schon bald beginnen.
Produktion von Pulver
Das notwendige Pulver für die Geschosse soll nicht, wie ursprünglich geplant, in einer neuen Fabrik in Sachsen hergestellt werden. “Wir werden diese Pläne nicht weiterverfolgen”, sagte Pappberger. Stattdessen soll der bestehende Standort im bayerischen Aschau am Inn ausgebaut werden, um 7.000 Tonnen Pulver pro Jahr zu produzieren.