Das Verteidigungsministerium plant umfangreiche Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität der Bundeswehr als Arbeitgeberin vor dem Hintergrund sinkender Bewerberzahlen.
Personalthemen als aktuelle Priorität
Minister Boris Pistorius (SPD) spricht von einer noch ausstehenden großen Reform im Personalwesen und bezeichnet diese als aktuelle Priorität seines Hauses. “Wie können wir einerseits die guten Leute bei der Bundeswehr halten? Wie können wir andererseits junge Frauen und Männer, die sich für unser Land engagieren wollen, für die ungewöhnlichen und vielfältigen Aufgaben der Bundeswehr gewinnen?”, so Pistorius.
Maßnahmen gegen hohe Abbrecherquoten
Der Verteidigungsminister machte auf rückläufige Bewerbungszahlen und hohe Abbrecherquoten aufmerksam. Als Gegenmaßnahmen wurden bereits bürokratische Hürden abgebaut und der Einstieg in die Bundeswehr erleichtert. “Zum Beispiel bieten wir Bewerbungscoachings an und begleiten Interessierte vom Assessment bis zur Einstellung”, erklärt Pistorius. Ein weiteres Pilotprojekt überprüft, ob monatliche Einstellungstermine den Bewerbungsprozess beschleunigen können.
Umsetzung von Plänen und Offenheit für Neues
Pistorius sieht sich nach knapp 200 Tagen in einem neuen Abschnitt seiner Amtszeit, in dem es nun darum geht, Pläne in die Tat umzusetzen und gleichzeitig offen für Neues zu bleiben. “Bei der Beschaffung geben wir Gas, wie sich unter anderem an den vielen Vorhaben zeigt, die wir dem Parlament zur Billigung vorlegen”, so Pistorius.
Bedeutung interner Reformen
Darüber hinaus hat der neue Planungs- und Führungsstab seine Arbeit aufgenommen. “Wichtig ist mir, dass wir bei all den Veränderungen ehrlich miteinander sind, einen offenen Austausch pflegen”, sagt Pistorius. Laut ihm werde in den Gesprächsrunden manchmal kontrovers diskutiert, aber immer konzentriert. Dies helfe dabei, “alle Argumente zu kennen, abzuwägen, bevor wir am Ende zu einer Lösung kommen”.