Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) stellt klar, dass bei der Kandidatur für das Amt des Bundeskanzlers innerhalb der SPD kein Automatismus bestehe. Er betont jedoch, dass dies bei ihm aktuell kein Thema sei und die Partei die Entscheidung treffen werde. Dies geschah im Kontext wachsender Forderungen innerhalb der Partei, den beliebten Pistorius anstelle des jetzigen Kanzlers Olaf Scholz zu präsentieren.
Boris Pistorius zu Kanzlerkandidatur
Boris Pistorius kommentierte in der ARD-Sendung “Bericht aus Berlin” eine Aussage von SPD-Urgestein Franz Müntefering, wonach es kein Recht auf Wiederwahl in der K-Frage gebe, mit den Worten: “Hat er ja recht. Es gibt keinen Automatismus.” Der Minister fuhr fort, dass die Partei die Entscheidung treffen werde und dass “dann ist das gut”. Er unterstrich jedoch, dass sich die Frage einer möglichen Kandidatur für ihn derzeit nicht stelle. “Wir haben einen Kanzlerkandidaten, der ist der jetzige Kanzler. Es läuft alles darauf hinaus”, sagte Pistorius.
Die Bedeutung von Klarheit
Pistorius hob hervor, dass die Partei, angesichts der schwachen Umfragewerte der SPD, die Diskussionen um die Kanzlerkandidatur nicht in den Vordergrund rücken dürfe. Stattdessen forderte er, “Klarheit” in der Kommunikation von Zielen sowie in der Parteisprache.
Stimmen für Pistorius
Laut dem SPD-Verteidigungsexperten Johannes Arlt wäre Pistorius eine gute Alternative zu Scholz. In einem Beitrag im “Tagesspiegel” hatte Arlt Pistorius als beliebte Figur hervorgehoben, die “den Menschen, politische Entscheidungen mit einfachen, klaren Worten erklären” könne. Arlt führte aus: “Er führt, ohne ständig von Führung zu reden. Viele Menschen in Deutschland vertrauen ihm.” Trotz der “herausragenden Verdienste” von Scholz und seiner Fähigkeit, verschiedene Krisen zu managen, sah Arlt auch den Unmut, den Scholz, oft ungerechtfertigt, auf sich gezogen habe. “Dieser Unmut sitzt in breiten Teilen der Bevölkerung tief. Zu tief, um daran in einem kurzen Wahlkampf etwas ändern zu können”, so Arlt.
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