Die jüngste Pisa-Studie zeigt eine besorgniserregende Verschlechterung der schulischen Leistungen in Deutschland. Die Durchschnittsergebnisse in Mathematik, Lesekompetenz und Naturwissenschaften sind auf einen neuen Tiefstand gesunken, wobei die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) einen seit 2012 anhaltenden negativen Trend bestätigt.
Sinkendes Leistungsniveau in Deutschland
Laut der aktuellen Pisa-Studie sind die Leistungen der Schülerinnen und Schüler in Deutschland in den letzten Jahren stark gefallen. „Die Durchschnittsergebnisse seien sowohl in der Mathematik als auch in den Bereich Lesekompetenz und Naturwissenschaften schwächer als 2018 ausgefallen,“ so die OECD. Die Studie zeigt die niedrigsten Werte, die jemals im Rahmen von Pisa gemessen wurden.
Die OECD weist darauf hin, dass die Differenz zwischen den Durchschnittsergebnissen von 2018 und 2022 in Mathematik und Lesekompetenz etwa dem typischen Lernfortschritt entspricht, den 15-jährige Schülerinnen und Schüler während eines ganzen Schuljahrs erzielen. Obwohl dieser Rückgang teilweise auf die Coronakrise zurückgeführt wird, belegt die Studie, dass der negative Trend bereits 2012 bzw. 2015 eingesetzt hatte.
Unveränderter Leistungsabstand, aber schlechtere Ergebnisse
Dieser Trend wird sowohl bei leistungsstarken als auch bei leistungsschwachen Schülerinnen und Schülern beobachtet. Der Leistungsabstand zwischen diesen beiden Gruppen hat sich nicht signifikant verändert, doch der Anteil der Schüler, deren Leistungen unter dem Grundkompetenzniveau liegen, stieg zwischen 2012 und 2022 um 12 Prozentpunkte in Mathematik und 11 Prozentpunkte in Lesekompetenz und Naturwissenschaften.
Trotz der sinkenden Leistungen liegen die deutschen Schülerinnen und Schüler in den Bereichen Lesekompetenz (480 Punkte) und Mathematik (475) nahe am OECD-Durchschnitt und in Naturwissenschaften (492) sogar über dem Durchschnitt.
Globale Leistungsrückgänge
Dieses abfallende Leistungsniveau ist jedoch nicht auf Deutschland beschränkt. Die OECD spricht von einem „beispiellosen Rückgang“ des Leistungsdurchschnitts. Im Vergleich zu 2018 sank er in Lesekompetenz um zehn Punkte und in Mathematik um fast 15 Punkte.
Die OECD merkt an, dass die Coronapandemie nur teilweise für den Leistungsrückgang verantwortlich gemacht werden kann, da die sinkenden Leistungen in Lesekompetenz und Naturwissenschaften sowie in der Mathematik in verschiedenen Ländern bereits vor 2018 zu beobachten waren.
Pisa, die weltweit größte Schulleistungsstudie, findet normalerweise alle drei Jahre statt, die eigentlich für 2021 geplante Erhebung wurde jedoch aufgrund der Coronapandemie auf 2022 verschoben. Der Schwerpunkt der aktuellen Studie liegt auf Mathematik.
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