Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) kritisiert die Pläne der CDU, die CO2-Flottengrenzwerte für Neuwagen zurückzunehmen. PIK-Direktor Ottmar Edenhofer äußerte in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ Bedenken über die möglichen Auswirkungen solcher Maßnahmen auf den Verkehrssektor und die globale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie.
Kritik an der Rücknahme der Flottengrenzwerte
Ottmar Edenhofer, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, warnte in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ davor, die CO2-Flottengrenzwerte für Neuwagen aufzuheben. Er betonte, dass eine komplette Annullierung der Grenzwerte eine schlechte Idee sei, auch wenn über mehr Flexibilität bis 2035 diskutiert werden könne. „Eine konsequente Absenkung der Flottengrenzwerte verhindert, dass die Emissionen im Verkehrssektor und damit auch die Preise im Emissionshandel steigen“, sagte Edenhofer.
Verlässlichkeit im politischen Kurs gefordert
Edenhofer äußerte zudem Kritik an der inkonsistenten politischen Herangehensweise. Er forderte stabile Rahmenbedingungen, um die Verkehrswende erfolgreich zu gestalten: „Dieses ständige politische Stop and Go ist wirklich nicht zielführend.“ Weiterhin betonte er die Notwendigkeit, die Antriebswende hin zur Elektromobilität zu forcieren, um die deutschen Autobauer im globalen Wettbewerb zu stärken. „Es gilt jetzt vor allem jene Teile der Industrie zu stärken, die Produkte des 21. Jahrhunderts herstellen. Verbrennungsmotoren werden nach meiner Überzeugung nicht mehr lange dazugehören.“
Globale Entwicklungen im Fokus
Edenhofer warnte vor der zurückliegenden Entwicklung in der Industrie, vor allem im Vergleich zu China, das weltweit mit innovativen Technologien führend sei: „Es wurde beim Umstieg auf E-Autos schon viel zu viel Zeit vergeudet.“ Die Fortschritte der chinesischen Industrie in den Bereichen Akkuproduktion, Softwareentwicklung und Vernetzung seien bemerkenswert. Er appellierte, sich weniger auf die USA zu konzentrieren und stattdessen von der chinesischen Strategie zu lernen.
Die Flottengrenzwerte sind ein Teil des „Fit-for-55“-Pakets der Europäischen Union, das darauf abzielt, den CO2-Ausstoß von Neuwagen bis 2035 auf null Gramm pro Kilometer zu reduzieren. CDU/CSU und FDP fordern in ihren Programmen zur Bundestagswahl jedoch eine Rücknahme des Null-Gramm-Limits. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hatte hierzu der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ gesagt: „Die soziale Marktwirtschaft sagt, dass Ingenieure besser wissen, welche Technologien sich durchsetzen, als Politiker.“
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