Nach mehreren Vorfällen von Felsabgängen im Bereich des so genannten Canyons im Kultur- und Landschaftspark Piesberg hat der Osnabrücker ServiceBetrieb umfassende Sicherheitsmaßnahmen angekündigt. Insbesondere der Rundwanderweg und die Südstrecke der Piesberger Feldbahn waren in der Vergangenheit von herabfallenden Felsbrocken betroffen, was zu temporären Sperrungen führte.
Die geologischen Bedingungen im Canyon führten dazu, dass nach Frostperioden im Winter in den letzten Jahren vereinzelt kleinere Felsblöcke aus der Nordwand herausbrachen. Bislang stellten diese keine unmittelbare Gefahr für die Verkehrssicherheit dar, wurden jedoch als typisches Risiko im Bereich einer Felswand betrachtet. Im Dezember 2022 rutschte jedoch ein großer Gesteinsblock von etwa 2 Metern Breite von der Nordwand in den Canyon, wodurch der Rundwanderweg und die Feldbahn beeinträchtigt wurden.
Großes Steinschlagrisiko in drei Bereichen des Piesbergs
Zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit ließ der Osnabrücker ServiceBetrieb daraufhin eine umfassende Überprüfung der Felswände durchführen. Diese ergab, dass insbesondere in drei Bereichen ein erhöhtes Steinschlagrisiko besteht. Als Reaktion darauf wurden die Ingenieurbüros Stoll & Partner sowie Gell & Partner mit einer Standsicherheitsbetrachtung und Gefährdungsbeurteilung des Canyons beauftragt.
Schutzmaßnahme für Sicherheit und Attraktivität
Die Begutachtung unterteilte die Nordwand in drei Bereiche mit unterschiedlichem Gefährdungspotenzial. In drei Bereichen besteht das größte Risiko, dass in Zukunft Grauwacke- und Sandsteinbänke abrutschen könnten. Daher sollen in diesen Gefahrenbereichen Steinschlagschutznetze installiert werden, wobei im besonders gefährdeten Bereich eine Rückverankerung erfolgen soll. Die Steinschlagschutzmaßnahmen sollen nicht nur Nutzerinnen und Nutzer der Wanderwege und Feldbahn schützen, sondern auch die langfristige Sicherheit und Attraktivität des Kultur- und Landschaftsparks Piesberg gewährleisten.
Die geschätzten Kosten für die Maßnahmen belaufen sich voraussichtlich auf 65.000 Euro. Weitere Kosten werden durch die notwendige Baubegleitung entstehen. Die Finanzierung erfolgt aus dem bestehenden Budget im Kernhaushalt der Stadt Osnabrück. Die weiteren Planungsschritte sollen in den kommenden Wochen konkretisiert werden.