Im Rahmen ihrer Weiterbildung in der Intensiv- und Anästhesiepflege am Niels-Stensen-Bildungszentrum haben sich 16 Pflegende aus acht verschiedenen Krankenhäusern Gedanken gemacht, wie die für Patienten und Mitarbeiter ideale Intensivstation aussehen müsste. Ihre Pläne setzten die Teilnehmenden, aufgeteilt in vier Gruppen, am Donnerstag, den 12. März, mit Legosteinen um.
Im Cafébereich des Traditions-Kaufhauses „Schäffer“ bauten die Pflegenden motiviert über mehrere Stunden an ihren Modellen. Das Geschäft am Nikolaiort stellte die Legosteine zur Verfügung und organisierte ein reichhaltiges Catering. „Wir übernehmen gerne Verantwortung für Aktionen in der Region und engagieren uns über den Einzelhandel hinaus“, erklärte Geschäftsführer Tobias Schonebeck.
Motivierte Teilnehmer
Ansgar Rotert, Fachbereichsleiter der Intensiv- und Anästhesiepflege des Niels-Stensen-Bildungszentrums, war zuvor mit Schönebeck in Kontakt getreten, um die „Lego-Projektidee“ vorzustellen. „Unsere Kräfte vor Ort wissen bestens darüber Bescheid, was eine gute Intensivstation ausmacht. Schon vor dem Aufbau ihrer Modelle haben sich die Teilnehmenden detailliert Gedanken über den Aufbau gemacht. Es wurden Zeichnungen per Hand um am PC erstellt“, erzählte er. Das Geschäft Schäffer stellte tausende von Legosteinen für die Aktion bereit. Insgesamt über drei Stunden feilten die Teilnehmer bis zur Perfektion an ihren Modellen. „Wir haben zuerst die Patientenzimmer geplant und den restlichen Teil darum gebaut“, erklärte Yannik Brockmeyer von der Gruppe „KYMS Hoch- und Schiefbau“. Vorgabe war es, mindestens zehn Betten in die Planung der Intensivstation einzubeziehen.
Aromakreisel und Therapieziege
„Zuwege, Abwege und Schleusen sind nur einige Faktoren, die bei dem Bau einer Intensivstation eine bedeutende Rolle spielen“, sagte der Fachbereichsleiter. Durch ihre direkte Erfahrung in der Abteilung könnten die Pflegenden genau einschätzen, was zusätzlich zu beachten sei. Der Gruppe „Fantastic Four“ waren vor allem große Fenster ein wichtiges Anliegen. Aus einer amerikanischen Studie wisse man, dass Patienten, die aus dem Fenster schauen, Schmerzen besser ertragen könnten. „KYMS Hoch- und Schiefbau“ planten ihre Wunsch-Intensivstation mit einem „Aromakreisel“, auszustatten. Gruppenmitglied Stefan Töpfel erklärte: „Das Gerät fängt unangenehme Gerüche auf und sorgt für eine gute Atmosphäre.“ „In unserem Modell haben die Pflegenden aus dem Stationszentrum alle Patientenbetten in Sichtweite“, zeigt Jana Steenken aus der Gruppe „#MHOS“ am Modell auf. Mit einem Sternenhimmel, Schlafcouchen für Angehörige und einer Therapieziege möchte „Intensiv For The Future“ kreativ für das Wohlergehen der Patienten sorgen. „Das Tier ist auf unserer Intensivstation der Zukunft natürlich steril“, witzelte ein Gruppenmitglied. Ansgar Rotert lobte die Arbeit der Bauenden: „Ihr argumentiert wie richtige Architekten“.
Über die Teilnehmer
Die Pflegenden sind Fachkursteilnehmer der Intensiv- und Anästhesiepflege am Niels-Stensen-Bildungszentrum. Das ist eine berufsbegleitende zweijährige Weiterbildung. Alle Teilnehmer haben schon eine mehrjährige Berufserfahrung in der Pflege.