Die Gehälter von Pflegekräften sind im vergangenen Jahr laut Daten des GKV-Spitzenverbandes deutlich gestiegen. Das berichtet die “Rheinische Post”. Die durchschnittlichen Stundenlöhne legten um 8,8 Prozent zu, auf 22,60 Euro, so die Zeitung unter Berufung auf die Daten des GKV-Spitzenverbandes.
Anstieg der Pflegegehälter
Die Steigerungen variieren je nach Beschäftigungsgruppe. Pflegehilfskräfte ohne Ausbildung verzeichnen in Deutschland einen Zuwachs von knapp 9,9 Prozent, was einem Durchschnittslohn von 19,26 Euro entspricht. Für Pflegeassistenten, Hilfskräfte mit mindestens einjähriger Ausbildung, erhöht sich der Durchschnittslohn um etwa 9,6 Prozent auf 21,41 Euro. Pflegefachkräfte mit voller Ausbildung können sich über einen Anstieg des Stundenlohnes um knapp 9,2 Prozent auf durchschnittlich 25,93 Euro freuen.
Regionale Unterschiede beim Lohnanstieg
Auch regionale Unterschiede sind erkennbar. Die höchsten Zuwächse sind laut GKV in Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen mit einem Plus von zehn Prozent zu verzeichnen. Hamburg, Rheinland-Pfalz, das Saarland, Sachsen-Anhalt und Thüringen folgen mit neun Prozent dicht dahinter. In Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Schleswig-Holstein und Hessen liegen die Gehaltssteigerungen zwischen sechs und acht Prozent. Schlusslichter sind die Stadtstaaten Bremen und Berlin, wo die Pflegekräfte lediglich vier bis fünf Prozent mehr Geld erhalten.
Ermittlung der Durchschnittswerte und Reaktionen
Die Daten wurden von der Geschäftsstelle für Tarifliche Entlohnung in der Langzeitpflege beim GKV-Spitzenverband erhoben. Berücksichtigt wurden dabei jene Löhne, die aufgrund von Tarifverträgen oder kirchlichen Arbeitsvertragsrichtlinien an Pflege- und Betreuungskräfte gezahlt werden.
Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, sieht in der Entwicklung einen Erfolg für die Beschäftigten. “Die höheren Durchschnittslöhne in der Altenpflege zeigen, dass sich Pflegekräfte insgesamt auf eine faire Bezahlung verlassen können”, sagte sie. Allerdings warnte Doris Pfeiffer vor möglichen Nachteilen: Die höheren Löhne könnten sich infolge der gesetzlichen Rahmenbedingungen auf die Eigenanteile der Pflegebedürftigen auswirken. Um die steigende Belastung der Pflegebedürftigen wirksam zu begrenzen, forderte Pfeiffer politische Lösungen.
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