Der Landkreis Osnabrück hat Reservisten und aktive Soldaten der Bundeswehr geehrt, die im vergangenen Jahr im französischen Nampcel und im slowakischen Hunkovce für die Pflege von Friedhöfen, auf denen gefallene Weltkriegssoldaten bestattet sind, im Einsatz waren.
Verantwortlich war die Kreisgruppe Osnabrück des Verbands der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e. V. (VdRBw) in Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Tatkräftige Unterstützung erhielten die Reservisten von den Militärkraftfahrern des Logistikbataillons 161 aus Delmenhorst. Landrätin Anna Kebschull ehrte als Kreisvorsitzende und stellvertretende Bezirksvorsitzende Weser-Ems die Teilnehmenden.
Seit mehr als 100 Jahren kümmert sich der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge um die Pflege der Friedhöfe. Dafür meldet er den Bedarf an Arbeiten im Ausland an, die Bundeswehr genehmigt einige oder sämtliche Einsätze und stellt Fahrzeuge sowie Soldaten als Fahrer, die dann aktiv mitarbeiten.
Instandsetzung, Reinigung & landschaftsgärtnerische Arbeiten
Am 20. Juni reiste eine neunköpfige Gruppe unter Leitung von Stabsfeldwebel d.R. Norbert Lauxtermann nach Nampcel, das rund 20 Kilometer nordostwärts von Compiègne liegt. Die Soldaten setzen eine Friedhofsmauer instand, reinigten die Gefallenen-Tafeln und führten notwendige landschaftsgärtnerische Arbeiten aus. Am 18. September folgte der dreizehntägige Einsatz in Hunkovce. Die Ortschaft liegt etwa zehn Kilometer nordostwärts von Svidnik und acht Kilometer südlich des Dukla-Passes. Diesmal waren zehn Soldaten und Reservisten unter der Leitung von Oberstabsfeldwebel d.R. Dieter Bockelmann beteiligt. Die Gruppe setzte auch hier eine Friedhofsmauer und dazu Mauern im Eingangsbereich instand. Mit zahlreichen Bildern stellten die Einsatzleiter die umfassenden baulichen Fortschritte dar. In Nampcel sind mehr als 12.500 deutsche Kriegstote – überwiegend aus dem Ersten Weltkrieg – bestattet, in Hunkovce fast 3.250 Soldaten, die im Zweiten Weltkriegs fielen.
„Einsätze tragen zur Erinnerungskultur und Völkerverständigung bei“
Landrätin Anna Kebschull ehrte die Teilnehmer mit Urkunden und Buchpräsenten: „Die Einsätze tragen zur Erinnerungskultur und Völkerverständigung bei“, sagte Kebschull. Die Kriegsgräber seien Orte, die nicht vergessen werden dürften. An der Veranstaltung nahmen außerdem Marco Wingert (Geschäftsführer Bezirksverband Weser-Ems), Rainer Grygiel (Landesbeauftragter der Bundeswehr) teil, die den Soldaten ebenfalls für ihren Einsatz dankten.
Der Volksbund wurde 1919 gegründet. Er ist eine der ältesten Bürgerinitiativen in Deutschland. Da der Staat damals dazu nicht in der Lage war, übernahm der Volksbund die Aufgabe, Kriegsgräber im Ausland zu erhalten.