Es war wohl nicht teuer genug? Nachdem im vergangenen Frühjahr die Stadtkasse um mehr als 30.000 Euro entleert wurde, damit entlang der Pagenstecherstraße (Page) Betonblöcke aufgestellt werden konnten, wird jetzt der Ausgabenturbo gezündet: An der Page und an einigen Stellen entlang des Walls werden nun zusätzlich Pflanzkübel zwischen die Betonblöcke gestellt.
Die ersten Pflanzkübel wurden am Donnerstagmorgen (7. März 2024) am Hasetorwall aufgestellt. Spätestens in der zweiten Märzhälfte, so die Information von Katrin Hofmann, Pressesprecherin des Osnabrücker Servicebetriebs (OSB), ist dann die Pagenstecherstraße dran.
Es sieht zwar schöner aus als die tristen Betonblöcke, von denen inzwischen fast 400 Stück den Straßenrand säumen, ist aber nochmals doppelt so teuer in der Anschaffung – und dann kommen noch laufende Kosten hinzu.
Jedes Jahr 60.000 Euro, allein für Pflege und Bewässerung
Die Erstausstattung für die Anschaffung von Pflanzkübeln und die Bepflanzung wird 63.000 Euro kosten. Weitere 60.000 Euro pro Jahr, so die Schätzung der Verwaltung aus einer Beschlussvorlage aus dem vergangenen Jahr, ist für die laufende Pflege und regelmäßige Bewässerung der im Pflanzkübel eingesperrten Wurzelballen einzuplanen.
Einpflanzen von Bäumen in bislang versiegeltem Boden keine Option?
Ein klimafreundliches Entsiegeln der ehemaligen Parkflächen und eine Pflanzung von Bäumen direkt in den Boden wurde den Ratsmitgliedern von Seiten der Verwaltung nicht vorgeschlagen. Diese Idee wurde von den Aktivisten von Extinction Rebellion angeregt und in einer Protestaktion im März testweise durchgeführt, wofür es allerdings eine Strafanzeige der Stadt gab.
Verhindern von Unfällen, die zumindest an der Page nahezu nie stattfanden
Begründung für die kuriose Maßnahme mit den Betonblöcken, die jetzt um Pflanzkübel ergänzt werden: “Dooring”-Unfälle sollten verhindert werden, obgleich nach Recherchen unserer Redaktion in den vergangenen fünf Jahren lediglich ein einzelner entsprechender Unfall im Bereich der Page festgestellt werden konnte. Rein statistisch zählt die Page damit allerdings zu den Unfallschwerpunkten für dieses an sich seltene Unfallbild (insgesamt 88 Unfälle in fünf Jahren, 77 davon mit lediglich leichten Verletzungen auf Seiten der Radfahrer).