Nach der Berichterstattung der HASEPOST und anderer lokaler Medien über das Angelverbot beim Ferienpass 2017, „schießt“ PETA medial zurück und wirft Kritikern „Einschüchterungsversuche“ vor, dass finden die aber eher „absurd“.
„Der Druck, der seitens der CDU, FDP und des Angelverbands auf die Jugendpflege Osnabrück ausgeübt wird, muss aufhören“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA in einer aktuellen Pressemitteilung. Nur einen Absatz weiter, nachdem die sich selbst als „Tierleidlobby“ bezeichnende Organisation klarstellt, dass aus ihrer Sicht, dass Angeln als Ferienaktivität „weder ethisch noch pädagogisch sinnvoll“ sei, bestätigt die Vereinigung: „2016 hatte PETA den Leiter der Ferienpass-Aktion angezeigt, weil laut Tierschutzgesetz nur der Nahrungserwerb das Töten eines Wirbeltiers rechtfertigt.“
FDP: Absurde Vorwürfe gegen Lokalpolitiker
Dass PETA selbst nicht davor zurückschreckt Verwaltungsmitarbeiter anzuzeigen, aber eine Pressemitteilung von Lokalpolitikern als „Einschüchterungsversuch“ wertet, findet der Kreisvorsitzende der Osnabrücker FDP, Moritz Gallenkamp, schlicht „absurd“. Und weiter: „Es ist ein weiterer Beleg dafür, dass PETA sich lieber mit haltlosen Vorwürfen in die Öffentlichkeit drängt, anstatt sich mit Tatsachen auseinanderzusetzen. Frau Dr. Breining sollte eine Selbstreflektion vornehmen. Dabei würde Sie eventuell zu der Erkenntnis kommen, dass nicht wir jemanden einschüchtern, sondern PETA, die Organisation, die reihenweise Strafanzeigen unter anderem gegen Angler, Fischhändler etc. mit haltlosen Anschuldigungen stellt. Gerade letztes Jahr hat Frau Dr. Breining eine Angelaktion in Osnabrück, gegen die PETA Strafanzeige gestellt hat, scharf verurteilt. Die Strafanzeige wurde eingestellt; die Kosten musste der Steuerzahler tragen. Mit unbegründeten Strafanzeigen begibt man sich selbst in einen potentiellen strafbaren Handlungsbereich.“
Betreibt PETA „üble Nachrede“?
Gallenkamp ergänzt: „In meiner Stellungnahme habe ich selber gesagt, dass Tierschutz wichtig sei. Grundloses Töten von Tieren oder das reine Fangen zum Posieren lehne auch ich entschieden ab. Ich habe kritisiert, dass die Jugendpflege das Programm sofort auf Druck von PETA aus dem Ferienprogramm rausgenommen hat. Der Vorwurf von PETA, dass während des Angelprograms die Fische aus reiner Lust am Töten gefangen und getötet werden grenzt schon an übler Nachrede. Woher will PETA das wissen? Auch wenn es den Aktionisten von PETA, eine Organisation, die den Einsatz von Blindenhunden verurteilt und deren Organisation in Amerika Hunde, die nicht vermittelt werden, einschläfert, nicht gefällt, dass Tiere getötet werden müssen, wenn man sie essen will, so entspricht das doch der Realität. Entscheidend ist der Respekt vor dem Lebewesen, vor dem Tier und der Natur. Kinder lernen den Respekt vor dem Leben aber nicht dadurch, dass sie Fischstäbchen aus der Kühltruhe holen und denken, dass die Fischstäbchen auf Bäumen wachsen. Abgesehen davon leisten gerade die Angler einen großen Beitrag, wenn es um die Hege und Pflege geht“. Gallenkamp stellt abschließend die Frage: „Was tut diesbezüglich denn PETA?“
CDU will Angelverbot im Landtag behandeln
Auch im Niedersächsischen Landtag wird das Einknicken der Osnabrücker Verwaltung vor den Forderungen von PETA zum Thema werden. Die regionalen Landtagsabgeordneten Martin Bäumer und Burkhard Jasper (beide CDU) haben das Thema aufgegriffen und eine mündliche Anfrage an die Landesregierung gestellt. „Wir wollen von dieser Landesregierung definitiv wissen, ob sie hinter dem Angeln und den mehr als 90.000 Anglern in Niedersachsen steht.“
Fische sind Freunde
PETA hingegen will Fische mehr als Freunde verstanden wissen. In der Pressemitteilung, in der den Osnabrücker Lokalpolitikern von CDU und FDP eine Einschüchterung der Verwaltung vorgeworfen wird, heißt es. „Fische sind neugierige und freundliche Wirbeltiere mit individuellen Persönlichkeiten. Sie haben ein komplexes Sozialleben, kommunizieren auf vielfältige Weise und schließen Freundschaften.“
Fotos: PETA