Die Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) bezeichnet die Einführung der Kindergrundsicherung als entscheidenden Schritt zur Bekämpfung von Kinderarmut in Deutschland, jedoch sei eine größere finanzielle Investition unabdingbar.
„Ein Systemwechsel zur Reduktion der Kinderarmut“
Laut Lisa Paus stellt die Kindergrundsicherung einen bedeutenden Systemwechsel dar. In einem Interview mit dem RTL-Nachtjournal erklärte sie: „Wir schaffen mit der Kindergrundsicherung einen ganz entscheidenden Systemwechsel, das ist der Einstieg in eine wirksame Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland“. Damit würde nicht nur eine entscheidende Unterstützung für Familien geschaffen, sondern auch das Ende der Stigmatisierung von armen Familien eingeläutet. „Was zählt ist, dass Familien tatsächlich unterstützt werden, dass wir aufhören mit der Stigmatisierung von armen Familien, dass wir eine Stelle haben, eine Leistung für alle Familien in diesem Land. Und dass sie sich verlassen können, von diesem Staat unterstützt zu werden“, so die Familienministerin.
Mehr Geld für erfolgreiche Armutsbekämpfung nötig
Obwohl die Kindergrundsicherung als ein wichtiger Schritt gesehen wird, betonte Paus, dass zur effektiven Abschaffung von Kinderarmut in Deutschland eine höhere finanzielle Unterstützung nötig ist. „Ich mache keinen Hehl daraus, ich hätte mir mehr gewünscht. Um insgesamt die Kinderarmut in Deutschland radikal zu reduzieren, wäre mehr Geld notwendig“, so Paus. Sie hob dennoch die Bedeutung der Strukturreform hervor, die eine nachhaltige und wirksame Bekämpfung der Kinderarmut ermöglicht. „Aber hier geht es eben auch um diesen Wert dieser Strukturreform, um den Einstieg in die Kindergrundsicherung, mit der wir eben endlich wirksam und auf Dauer die strukturelle Kinderarmut, die wir viel zu lange in Deutschland haben und über die wir viel zu lange geschwiegen haben, bekämpfen können.“