Der Parteienforscher Jürgen Falter sieht keine Chance für die AfD, bei der Bundestagswahl 2025 die Regierung zu stellen oder die stärkste Kraft zu werden. Während er eine Minderheitsregierung auf Länderebene vorstellbar findet, schätzt er eine solche Konstellation auf Bundesebene als realistisch ein.
Keine Regierungsbeteiligung der AfD 2025
Jürgen Falter, ein renommierter Parteienforscher und Senior-Forschungsprofessor an der Uni Mainz, gibt der Alternative für Deutschland (AfD) keine Chancen, eine Regierungsbeteiligung bei der Bundestagswahl 2025 zu erlangen oder gar zur stärksten Kraft zu werden. „Im Bund sind wir noch weit von einem derzeitigen Szenario entfernt“, sagte Falter dem Nachrichtenportal Watson.
Potenzial auf Länderebene
Sollte die AfD jedoch stärkste Partei bei einer Bundestagswahl werden, so würde sie versuchen, eine Koalition mit anderen Parteien zu bilden, um die Kanzlermehrheit zu erreichen. „Sie würde aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit damit scheitern“, prognostizierte Falter.
In den Bundesländern Thüringen und Sachsen könnte nach Falters Einschätzung jedoch ein solches Szenario bereits in diesem Jahr eintreten, dass die AfD zur stärksten Kraft wird. „Wobei es auch in diesem Falle nahezu ausgeschlossen erscheint, dass es der AfD gelänge, eine Koalition oder auch nur eine Mehrheit zur Wahl eines von ihr gestellten Ministerpräsidenten zustande zu bringen“, so der Parteienforscher.
Minderheitsregierungen denkbar
Falter hält es für wahrscheinlicher, dass eine Minderheitsregierung, die sich ihre Gesetzgebungsmehrheiten von Fall zu Fall zusammensuchen muss, denkbar ist: „Das erscheint mir die wahrscheinlichste Konstellation in Sachsen und Thüringen.“
Auf Bundesebene könne eine ähnliche Situation eintreten, betonte Falter: „Eine Minderheitsregierung, die von der stärksten Partei nach der AfD geführt würde.“ Damit bestätigte der Forscher die Möglichkeit, dass die AfD bei der Bundestagswahl 2025 starke Ergebnisse erzielen, jedoch nicht die Regierung führen könnte.
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