Welche Folgen wird die geplante kurzfristige Umgestaltung der Pagenstecherstraße haben. Auf der Ratssitzung am vergangenen Dienstag hatte Oberbürgermeisterin Katharina Pötter einen schnellen Umbau der Hauptausfallstraße angekündigt. Stadtbaurat Frank Otte hatte die Pläne danach gegenüber der Lokalzeitung NOZ bestätigt.
Der Bund Osnabrücker Bürger (BOB) sieht diese Pläne kritisch und meldet Zweifel an.
BOB-Ratsmitglied und Fraktionsvorsitzender Levin Bosche warnt in einer am Freitagmorgen veröffentlichten Mitteilung vor blindem Aktionismus. ‚Es muss natürlich alles getan werden, um die Sicherheit der Radfahrer in Osnabrück zu gewährleisten. Ob Pop-up-Radwege oder die Verengung von Fahrstreifen hier die richtigen Lösungen sind, das wagt der Bund Osnabrücker Bürger allerdings zu bezweifeln. Wir fordern ein faires Miteinander von Bussen, PKW, Radfahrern und Fußgängern. Jetzt mit eher symbolischen Maßnahmen an der Pagenstecherstraße den Autoverkehr weiter zu erschweren, das führt weder zur Akzeptanz in der Bevölkerung noch zu mehr Sicherheit für Radfahrer‘, so Bosche.
Radspuren ja, aber ohne Behinderung des Autoverkehrs
Der BOB fordert stattdessen die zügige Einrichtung von Radspuren auf vielbefahrenen Straßen ohne Behinderung des Autoverkehrs. Dazu BOB-Vorsitzender Dr. Steffen Grüner: ‚Eine einseitige grüne Verkehrswende, die mehr Probleme schafft als Lösungen, ist der Todesstoß für die Osnabrücker Innenstadt. Auf den Ausfallstraßen muss der Verkehr zügig laufen; das schont die Umwelt, weil unnötige Abgasemissionen vermieden werden. Gleichzeitig sind Berufspendler und Besucher zufrieden, weil sie die Dauer ihrer Fahrt sowohl mit dem Rad als auch mit dem Auto vernünftig planen können. Die Einspurigkeit einer Hauptverkehrsmagistralen wird bei 27.000 PKW zu einer deutlichen Abnahme der Verkehrsqualität, Megastaus und Ausweichverkehren in die Anwohnerstrassen führen. Die jetzigen Kanalarbeiten auf der vielbefahrenen Pagenstecherstrasse lassen das eindrücklich erahnen. BOB bietet volle Unterstützung an, um schnelle Planungsverfahren zu ermöglichen. Die helfen dann allen Verkehrsteilnehmern.‘
Stadtbaurat Frank Otte plant ein Provisorium
Ratsfrau Kerstin Meyer-Leive vom BOB zeigt sich bestürzt über die Äußerungen von Stadtbaurat Otte: ‚Frank Otte will laut NOZ mindestens ein Jahr ein Provisorium auf der Pagenstecherstraße errichten. Was soll das bringen? Sieht so verlässliche und nachhaltige Verkehrsplanung aus?‘ Meyer-Leive fordert die schnellstmögliche Einrichtung eines runden Tisches mit Vertretern von Rat, Bürgern und Verwaltung zum Thema Pagenstecherstraße. Nur so könne eine Fehlplanung wie zum Beispiel beim Neumarkt oder bei der sogennanten Protected Bike Lane am Wall noch verhindert werden.“