Marie-Christine Ostermann, Präsidentin des Verbands “Die Familienunternehmer”, fordert einen Verzicht auf das Rentenpaket II, um die Lohnnebenkosten und den Druck auf den Sozialstaat zu verringern. Zudem plädiert sie für eine zielgenauere Ausrichtung des Bürgergeldes und einen vollständigen Wegfall des Solidaritätszuschlags.
Kritik am Rentenpaket II
Marie-Christine Ostermann äußerte sich kritisch zu dem geplanten Rentenpaket in der “Rheinischen Post”: “Das Rentenpaket ist die falsche Politik, sie führt dazu, dass die Lohnnebenkosten weiter zunehmen”. Sie fordert, dass alle einen Beitrag zur Finanzierbarkeit des Sozialstaates leisten sollten, inklusive der Rentner. Ostermann schlägt vor, das Rentenalter an die gestiegene Lebenserwartung zu koppeln. “Ich erlebe Mitarbeiter, die mit 63 oder 64 in Rente gehen, obwohl sie fit und gesund sind und einen Schreibtisch-Job haben”, sagte die Familienunternehmer-Präsidentin.
Forderung nach zielgenauem Bürgergeld
Des Weiteren fordert sie eine zielgenauere Ausrichtung des Bürgergeldes. Im letzten Sommer seien ihr Fälle von erwerbsfähigen Menschen zu Ohren gekommen, die die Arbeit in der Logistik zu anstrengend fänden und es vorzögen, das Bürgergeld zu beziehen. Ostermann argumentierte, dass es sich für diese Menschen mehr rechnen würde, das Bürgergeld zu beziehen.
Streichung des Solidaritätszuschlags
Einen weiteren Punkt auf ihrer Agenda stellt die vollständige Streichung des Solidaritätszuschlags dar. Sie veranschlagt die Kosten dafür auf zwölf Milliarden Euro pro Jahr und schlug vor, dass der Bund zur Finanzierung Bundesbeteiligungen etwa an der Commerzbank und der Deutschen Post verkaufen könnte.
Kritik an Wirtschaftsminister Habeck
In Bezug auf die Rahmenbedingungen für Unternehmen spricht Ostermann Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ihre Unterstützung ab. “Wir sehen nicht, dass der Wirtschaftsminister dem Mittelstand hilft”, kritisierte die Chefin eines Lebensmittelgroßhandels. Ihr zufolge seien bisher keine Verbesserungen in der Unterstützung des Mittelstands durch den Wirtschaftsminister feststellbar.
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