Ostdeutschland bietet nach Ansicht des Ostbeauftragten der Bundesregierung, Staatsminister Carsten Schneider, entscheidende Vorteile für große Investoren und neue Industrien. Hohe staatliche Subventionen für neue Chipfabriken sieht er als wichtigen Schritt zur technologischen Souveränität Europas.
Ostdeutschland als attraktiver Standort
In einem Gespräch mit der “Rheinischen Post” betonte der SPD-Politiker die Standortvorteile Ostdeutschlands. “Wir machen keinen Nachbau West mehr, sondern gehen in vielen Bereichen voran. Große Investoren wollen dorthin, wo sie schnelle Genehmigungen bekommen, wo sie ausreichend Fläche vorfinden und vor allem wo sie den besten Zugang zu erneuerbaren Energien haben”, sagte Schneider. Als Beispiel nannte er die Tesla-Produktion in Brandenburg und stellte fest: “Die Main-Linie ist mittlerweile die Grenze für große industrielle Investitionen: nördlich des Mains, in Nord- und in Ostdeutschland, werden neue Industrien aufgebaut”.
Kritik an den Süddeutschen Bundesländern
Der Staatsminister kritisierte die süddeutschen Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg für ihre Versäumnisse in der Energiepolitik: “Bayern und Baden-Württemberg haben beim Ausbau der erneuerbaren Energien lange geschlafen, jetzt rächt sich das”, so Schneider.
Bedeutung der Subventionen
Carsten Schneider verteidigte staatliche Subventionen für die Ansiedlung neuer Chipfabriken in Dresden und Magdeburg. “Wir brauchen mehr technologische Souveränität für Europa, also weniger Abhängigkeit von anderen Ländern bei Kernfragen europäischer Sicherheit und strategischen Investitionen”, sagte er. Die Standorte Ostdeutschlands seien dabei auch ohne Subventionen wettbewerbsfähig: “In Dresden ist der Kern und das Ökosystem der deutschen Halbleiterproduktion und in Magdeburg gibt es große Flächen und einen Überschuss an erneuerbaren Energien.”