Vorbild Volksparkstadion – wäre das auch eine Option für die Bremer Brücke?
In Hamburg feiern die HSV-Fans – aber nicht wegen sportlicher Erfolge – denn mit nur 17 Punkten liegen sie nur knapp vor Dortmund und Freiburg (jeweils 15 Punkte) auf einem miesen Platz am Tabellenende.
Der Milliardär Klaus-Michael Kühne (Kühne + Nagel) gab am Donnerstag bekannt 20 Millionen Euro in den Verein zu investieren, er will aber auch den alten Namen für das Volksparkstadion reaktivieren.
Das Hamburger Volksparkstadions wurde in seiner Geschichte mehrfach umbenannt. Erst wurde es zur AOL-Arena (2001) dann zur HSH Nordbank Arena (2007) und schließlich konnten die Fans auch mit dem Namen Imtech-Arena (2010) wenig anfangen. Während der Fußball-WM 2006 in hieß es Fifa WM-Stadion Hamburg, bei Europapokalspielen lautet die offizielle Bezeichnung Hamburg Arena, denn Marken- bzw. Sponsoren-Namen sind bei diesen Wettbewerben verboten. Nun gibt der Sponsor Kühne dem Stadion und den Fans des HSV den alten Namen zurück.
Eingefleischte Osnabrücker und VfL-Fans horchen bei solchen Meldungen natürlich auf.
Zwar steht aktuell kein Sponsorenwechsel an, aber bereits bei der Vertragsverlängerung mit Osnatel 2013, wurde in der Lokalpresse und bei den Fans darüber spekuliert, ob es nicht doch einen Weg zurück zum alten Namen geben könnte?
Das Unternehmen Osnatel wurde 1997 von den Stadtwerken Osnabrück gegründet. In einer Phase der Expansion übernahm das Telekommunikationsunternehmen 2004 die Namensrechte vom VfL. Zuvor war die Heimspielstätte des VfL einige Jahre nach dem Mäzen und Präsidenten Hartwig Piepenbrock benannt, führte aber die traditionelle Bezeichnung als „Piepenbrock-Stadion an der Bremer Brücke“ immer noch im Namen. Erst mit dem Sponsoring durch Osnatel verschwand der traditionelle Name ganz.
Der VfL Osnabrück hat einen laufenden Vertrag mit der EWE AG
2009 übernahm die Oldenburger EWE TEL GmbH, eine hundertprozentige Tochter des Stromversorgers EWE AG, den lokalen Telefonanbieter. Seitdem wird der alte Firmenname noch als Marke genutzt, zahlreiche Stellen und Aufgaben wanderten zwischenzeitlich an den Sitz der Zentrale in Oldenburg und der Markenname EWE wird auch in den Produkten der Osnabrücker Tochter zunehmend wahrnehmbarer.
Aktuell sind jedoch keine Änderungen zu erwarten, so René Kemna gegenüber der HASEPOST: „Der VfL Osnabrück hat einen laufenden Vertrag mit der EWE AG zum Stadionnamen „osnatel ARENA“. Diese Partnerschaft pflegen und schätzen wir„, so der Referent für Marketing und Kommunikation des VfL.
Der intime VfL-Kenner und Kabarettist Kalla Wefel findet das ganze Umbenennen von Stadien zu „irgendwelchen Allianz-, Iduna- oder sonstwelchen Arenen“ einfach nur „lächerlich“.
Auf Nachfrage der HASEPOST erklärte Kalla Wefel, der zu seinem Heimatabend regelmäßig Vereinsprominenz des VfL einlädt: „Osnabrücker werden immer zur Bremer Brücke, eigentlich sogar nur zur Brücke gehen, egal wer da gerade seinen Namen dranschreibt„!
Ein Zitat hatte Wefel auch noch parat. Der ehemalige NRW-Ministerpräsident und spätere Bundespräsident Johannes Rau wurde einmal darum gebeten ein Fußballstadion nach einer Frau zu benennen. Er antwortete: „Wie sollen wir das denn nennen? Dem Ernst Kuzorra seine Frau ihr Stadion?“
Andere alte Namen, die vielen Osnabrücker sicher gerne wiedersehen würden: „Hasetor-Bahnhof“ (jetzt „Bahnhof Osnabrück Altstadt“) und „Stadthalle“ (aktuell „OsnabrückHalle“, „Osnabrück Halle“ oder auch „Osnabrück-Halle“, Schreibweise ungeklärt).
HP
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