Die neuen Elektrobusse Osnabrücks sind ab diesem Samstag im Linienbetrieb unterwegs. Doch nicht von allen Seiten werden sie gefeiert. Die Osnabrücker Grünen etwa kritisierten in der vergangenen Woche, dass nicht “der richtige” Ökostrom in die Akkus geladen wird.
Ein anderer Gegenwind kommt von den Anwohnern der Endhaltestelle in Haste: Wir sprachen mit Reinhild Krotzek, einer Anwohnerin.
Gleich vorweg betont Krotzek, dass sie nicht das Konzept der Elektrobusse an sich, sondern die Umsetzung des Projekts durch Stadtwdtwerke und Verwaltung bemängelt. Aus zwei verschiedenen Gründen protestierte sie am vergangenen Mittwoch gemeinsam mit anderen Anwohnerinnen und Anwohnern der Bischof-Wittner-Straße sowie des Krummen Kamps.
Erstens kritisiert sie, dass „kein gesunder Abstand“ zwischen den E-Bussen und dem Wohngebiet bestehe. „Alle 10 Minuten fährt ein Bus rein, lädt auf und fährt wieder raus“, so Krotzek. Jedes Mal, wenn die E-Busse die Ladestation betreten, höre man einen Klick. Zu dem Lärm komme aber auch eine „Lichtbelästigung“ hinzu.
Einwände wurden abgelehnt
Die Einwände der Anwohner wurden abgelehnt, da sowohl der Lärm als auch der Lichteinfall im Rahmen seien. Zu dem Zeitpunkt war das Grundstück für die neue Endhaltestelle bereits gekauft. „Die Stadtwerke hätten noch ein paar Meter Grundstück kaufen müssen, aber das war ihnen wohl zu teuer. Dabei werden sie stark subventioniert – vom Land wie auch von der EU“, äußert Krotzek. „Wir Bürger hatten keine Chance, irgendetwas zu machen.“
Der andere Grund für den Protest der Anwohner ist, dass sie die Verkehrssicherheit in ihrem Wohngebiet gefährdet sehen. Ein zweiter Bürgersteig fehle, sodass durch den schmalen einzigen Fußgängerweg und die ebenfalls schmale Straße Gefahren für Fahrradfahrer und Fußgänger bestehen. Hinzu komme, dass die neuen E-Busse breiter als normale Busse sind. Außerdem handle es sich bei ihnen um „Ziehharmonikabusse“.
„Für die Grundsicherheit der Bürger wurde nicht gesorgt“
Das Gegenargument, dass die Busfahrer geschult seien, überzeugt Krotzek nicht. „Für die Busse ist freie Fahrt, alle anderen Verkehrsteilnehmer – gerade Kinder – wurden in der Grundplanung nicht bedacht. Für die Grundsicherheit der Bürger wurde nicht gesorgt“, betont die Anwohnerin.
Nach der Protestaktion am Mittwoch, während der offiziellen Feierstunde von Stadtwerken, Politik und Verwaltung, seien aktuell keine weiteren Protestaktionen geplant.
Allerdings besteht ein Schriftverkehr mit der Stadtverwaltung, so Anwohnerin Reinhild Krotzek. Oberbürgermeister Wolfgang Griesert habe versprochen, dass er sich um den Fall kümmern wird.