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Osnabrücker Werder Bremen-Fanclub übernimmt Stolperstein-Patenschaft für ermordeten Werder-Schiedsrichter

Werder-Fans aus Osnabrück übernehmen die Patenschaft für den ermordeten Werderaner Hugo Grünberg / Foto: Ahoi-Crew 05 Osnabrück

Der offizielle Werder Bremen-Fanclub Ahoi-Crew 05 Osnabrück hat die Patenschaft für den Stolperstein übernommen, der an den ermordeten jüdischen Schiedsrichter Hugo Grünberg erinnert. Der Stolperstein wurde jetzt im Beisein von Angehörigen aus den USA, Israel und den Niederlanden in der Bremer Neustadt verlegt.

Grünberg engagierte sich als Spielleiter und Mitglied des Schiedsrichterausschusses beim SV Werder Bremen, ehe er ein Jahr nach seiner Hochzeit deportiert und 1942 bei einer Massenexekution in Minsk ermordet wurde. „Wir haben als Fanclub schon mehrfach Aktionen zur Erinnerungskultur durchgeführt, etwa Gedenkort-Fahrten oder Stolperstein-Reinigungen. Mit der Patenschaft für den Werderaner Hugo Grünberg möchten wir ein Zeichen dafür setzen, dass Merkmale wie religiöse Orientierung nie wieder zu Vereinsausschluss, Verfolgung und Ermordung führen dürfen“, so der Fanclub-Vorsitzende Kay Stöcker.

Ohne Schiedsrichter keine Spiele

Für die Ahoi-Crew sei es auch ein Zeichen, dass nun ein Stolperstein für einen Schiedsrichter verlegt worden sei. „Ohne Schiedsrichter wie Hugo Grünberg können keine Fußballspiele durchgeführt werden. Wir sollten uns auch als Fans öfter daran erinnern, wenn wieder auf die Entscheidungen von Unparteiischen geschimpft wird. Emotionen gehören zum Fußball dazu. Es darf dabei aber nie vergessen werden, dass auf dem Platz Menschen mit Empfindungen spielen und pfeifen“, sagt Stöcker.

Ahoi-Crew-Mitbegründer Fabian Ettrich dankte der Landeszentrale für politische Bildung Bremen und dem Verein „Erinnern für die Zukunft e.V.“ für die Realisierung der Stolperstein-Verlegung. Ettrich hat die Biographie Grünbergs im neuen Buch „Werder im Nationalsozialismus. Lebensgeschichten jüdischer Vereinsmitglieder“ geschrieben, das im März veröffentlicht wurde. Hugo Grünberg ist nach aktueller Forschungslage das letzte ermordete Werder-Mitglied, für das es noch keinen Stolperstein gab.


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