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Osnabrücker verputzen 19,1 Millionen Eiskugeln pro Jahr – Gewerkschaft fordert Lohn-Plus für Süßwarenindustrie

Ob Standardsorten wie Vanille, Schokolade und Erdbeere oder ausgefallene Sorten wie Orange-Basilikum und Grüner Apfel-Minze: Osnabrück lässt sich rund 1,3 Millionen Liter Eis pro Jahr schmecken. Doch obwohl der Hunger so groß ist, ist der Lohn für die Beschäftigten so klein. Deshalb fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) einen ordentlichen Nachschlag.

Umgerechnet sind das rund 19,1 Millionen Kugeln Eis, sagen die Statistiker vom Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI). Denn sie haben den durchschnittlichen „Eis-Hunger“ ermittelt: 8,1 Liter Speiseeis lässt sich jeder – von jung bis alt – im Jahr schmecken. Das sind 116 Kugeln pro Kopf.

„Löhne schmecken schon lange nicht mehr“

„Was die Süßwarenindustrie nicht verrät: Sie produziert süßes Eis gerade mit einem bitteren Beigeschmack – jedenfalls für die Beschäftigten. Denn denen schmecken die Löhne schon lange nicht mehr“, sagt Peter Buddenberg von der NGG. Das sei ein Problem der gesamten Branche. Ob Schokolade, Gummibären, Kekse oder eben Eis: „Wer in der Süßwarenindustrie in der Produktion am Band steht oder im Lager arbeitet, muss am Ende des Monats jeden Euro dreimal umdrehen. Gerade in den unteren Lohngruppen ist an den Jobs nur das süß, was produziert wird. Nicht aber das, was verdient wird.“ Viele würden deshalb der Branche den Rücken kehren.

Warnstreiks angekündigt

Trotzdem würden Arbeitgeber, etwa Branchen-Giganten wie Ferrero, Storck, Lindt, Haribo, Nestlé oder Bahlsen, keine Bereitschaft zeigen, darauf mit einem angemessenen Lohnangebot zu reagieren. Die NGG habe deshalb die Tarifverhandlungen für die Süßwarenindustrie vorerst abgebrochen: „Mit Peanuts lassen sich die Beschäftigten nicht abspeisen. Jetzt gibt es flächendeckende Warnstreiks. Der Juni wird zum ‚Streikmonat fürs Süße‘“, so der Gewerkschafter. Die NGG fordert monatlich 500 Euro mehr für die unteren Lohngruppen. Alle übrigen sollen ein Lohn-Plus von 400 Euro bekommen. Für Azubis will die Gewerkschaft 200 Euro mehr im Monat erreichen. Ebenso ein „Ticket-Geld“ – eine monatliche Fahrtkostenpauschale von 50 Euro.


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