Regelmässig im Oktober präsentiert das Manager Magazin die Liste der 500 reichsten Deutschen, so auch vergangene Woche im aktuellen Manager Magazin Spezial.
Für den Lokalpatrioten eine gute Gelegenheit mal zu schauen, wo denn Osnabrück in der Liste auftaucht und ob Osnabrück an Reichtum gewonnen oder verloren hat.
Beginnt man ganz weit oben, also hinter den beiden Albrecht-Familien (Aldi Süd und Nord), die mit einem Vermögen von 17,2 bzw. 16 Milliarden die Liste anführen, taucht als erster “regional hero” die Puddingdynastie der promovierten Oetkers auf Platz 9 auf, die im ostwestfälischen Bielefeld auf ein Vermögen von gut 6,9 Milliarden Euro taxiert werden.
Reichster Niedersachse ist auf Platz 38 auch in 2012 der Auricher Windernergieanlagenbauer Aloys Wobben (Enercon), der jedoch einen Vermögensverlust von 350 Millionen Euro auf jetzt “nur noch” 2,6 Milliarden hinnehmen musste.
Im benachbarten Kreis Gütersloh gibt es geradezu eine Ballung von Multimillionären, und so findet man dort auf Platz 68 den Landmaschinenhändler Claas noch vor Platz 72, auf der die Familie von Liz Mohn ihre Anteile am Bertelsmann-Konzern verteidigt. Veranstaltungshallenbetreiber und Modeschöpfer Gerhard “Gerry” Weber aus Halle ist ein Neueinsteiger auf Platz 178, mit “lediglich” 600 Millionen auf der hohen Kante.
Die Osnabrücker Logistik-Profis Klaus und Jost Hellmann sind laut Manager-Magazin die reichsten Osnabrücker (Platz 130 von 500 mit einem geschätzten Vermögen von 850 Millionen Euro), erst auf Platz 396 findet man mit Aloys Coppenrath wieder einen Osnabrücker Unternehmer (Coppenrath & Wiese), der übrigens gleich hoch taxiert wird wie der Hannoveraner Keks-Spezialist Werner Michael Bahlsen.
In der online bei Wikipedia verfügbaren Liste von 2010 war noch mit einem Vermögen von 300 Millionen die Familie Schoeller (Spezialpapier) verzeichnet, die nun nicht mehr auftaucht, ebenso wie der zweite Teil des Tiefkühlkuchen-Imperiums, Familie Wiese, die 2010 noch mit einem Vermögen von 200 Millionen Euro bewertet wurden.
Schon länger als Berliner Vermögen geführt wird hingegen die Familie Piepenbrock, die mit 300 Millionen (ggü. 250 im Vorjahr) sich ordentlich verbessern konnten und aktuell den Platz 344 bei Deutschlands Reichsten einnehmen.
Angesichts der Diskussion ob und wieviel neue Einzelhandelsflächen Osnabrück in Zukunft benötigt, sei noch ein Bick auf die Verlierer-Liste 2012 erlaubt.
Neben dem erwarteten Absturz von Anton Schlecker (-1,92 Milliarden Euro) haben hier auch die Familen Schmidt-Ruthenbeck (Metro, -900 Millionen), Beisheim (ebenfalls Metro, ebenfalls -900), Otto (ECE, Otto-Versand, Sport-Scheck etc., -800) und die Familie Kellerhals (Saturn/Media-Markt, -450) teils erhebliche Einbrüche verzeichnet und führen die Verlierer-Liste an.
Erst auf Platz 6 der Verlierer-Liste folgt mit Günther Cramer (SMA Solar) ein Nicht-Einzelhändler…
Die “Einschläge” für die großen Handelsketten und typischen Mieter von Shopping-Malls kommen näher!
HP