„Die schwarzen Flächen kommen weg“, verspricht Stadtwerke-Sprecher Sebastian Philipp am Freitagmorgen im Telefonat mit unserer Redaktion und kann dabei auch ein Aufreger-Thema aus der Welt schaffen: Es wird dafür keinen Nachkauf von China-Granit für die Große Straße geben!
Möglich wird das durch eine kreative Lösung, die sich die Bauplaner der Stadtwerke ausgedacht haben. So kann das durchgängige Erscheinungsbild der Großen Straße erhalten bleiben – trotz der durch Bauarbeiten kaputtgegangene Pflastersteine (HASEPOST berichtete).
Wenn im kommenden Jahr die alten Gas- und Wasserleitungen unterhalb der Großen Straße im letzten Bauabschnitt zwischen Markthalle und Nikolaiort erneuert werden, sollen in einem ersten Schritt die „schwarzen Flächen“ mit den im Bereich der neuen Baustelle entnommenen Steine gepflastert werden.
„Granit-Tetris“ macht es möglich auch andersfarbige Steine zu verwenden
Was dann folgt ist wohl mit „Granit-Tetris“ am besten zu beschreiben. Mit der Fertigstellung des finalen Bauabschnitts werden die noch vorhandenen Steine so neu zusammengesetzt, dass die Große Straße einheitlich wieder mit dem robusten Granit durchgepflastert werden kann.
Dabei werden die Bauprofis dann aber eine Stelle im Bereich des Nikolaiorts suchen, die ohne einen optischen Bruch in der Platzgestaltung zu verursachen, mit aus Deutschland beschafften Granitsteinen gepflastert werden kann.
Auch bei den neu zu beschaffenden Steinen werde eine größtmögliche Ähnlichkeit zu der bestehenden Pflasterung gesucht. „Ein kleiner optischer Unterschied ist aber nicht zu vermeiden“, erläutert der Stadtwerke-Sprecher.
Durch den von den Stadtwerke-Bauprofis ausgetüftelten Tausch der Steine vom Nikolaiort zur Großen Straße kann dann auf eine Neubestellung des bereits bei seiner Verlegung im Jahr 2020 umstrittenen China-Granit verzichtet werden.
Clevere Lösung war bereits in der Planung
Tatsächlich, so Phillip, sei der clevere Plan des „Granit-Tetris“ bereits schon fertig entwickelt gewesen, als unsere Redaktion mit einer Anfrage die Diskussion um eine mögliche Neubeschaffung von Granitsteinen in China wieder ins Bewusstsein gerückt habe. Ein internes Kommunikationsproblem habe dafür gesorgt, dass man bei der Nachfrage unserer Redaktion noch von einer Neubestellung in China ausgegangen sei.