Es war still geworden um die Idee den kränkelnden Jahrmarkt von der Halle Gartlage zurück in die Stadt zu holen. Vor rund fünf Jahren dachte Otto Cornelius, der damalige Vorsitzende des Schaustellerverbandes, erstmals öffentlich über eine Verlegung auf die Fläche zwischen Berliner Platz und OsnabrückHalle nach.
Nun holt die SPD-Ratsfraktion die Gedankenspiele wieder aus der Schublade.
„Die Mitglieder der SPD-Ratsfraktion sind – wie viele Osnabrückerinnen und Osnabrücker – seit jeher große Anhänger der Osnabrücker Jahrmärkte. Leider muss man seit vielen Jahren mit Bedauern feststellen, dass der Standort der Halle Gartlage immer mehr an Attraktivität verliert“, so die SPD-Ratsfraktion in einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung.
Erst seit den 60er Jahren „Jazzer“ im Schinkel
Tatsächlich zog der Jahrmarkt erst in den 60er Jahren an den Platz rund um die Viehauktionshalle. In den letzten Jahren ist ein stetiger Rückzug von Besuchern und Attraktionen, sowohl auf dem Frühjahrs- wie auch dem Herbstjahrmarkt zu beobachten. Für seine Fraktion erinnert Frank Henning daran, dass bereits am 05.03.2013 ein Prüfauftrag der Verwaltung erteilt wurde, doch „Geschehen ist bisher nichts“, so der Vorsitzende der Rats-SPD.
Jahrmarkt analog zur Maiwoche oder auf dem Neumarkt?
„Osnabrück hat zum einen durch seine Maiwoche bereits bewährte Standort, die für solche Veranstaltungen genutzt werden können. Andererseits schlagen wir als SPD-Fraktion vor, auch den Bereich des Neumarktes, ggf. erweitert um die Flächen des Neuen Grabens und der Wittekindstraße, für Volksfeste dieser Art zu nutzen“, so Frank Henning. Mit der Neumarkt-Idee nimmt die Rats-SPD die Gedanken des ehemaligen Schausteller Cornelius auf.
Wir fragen unsere Leser:
[socialpoll id=“2420532″]
Unsere Grafik zeigt ein Problem der Neumarkt-Idee: Die zwischen Berliner Platz und Neuem Graben zur Verfügung stehenden Flächen sind deutlich beengter und begrenzter als die weiten Flächen rund um die Halle Gartlage.
Frank Henning teilt aus gegen Verwaltung und OB
„Wenn man sich vorstellt welches Anziehungspotential solch eine Veranstaltung für Osnab- rück hätte, welche win-win-Situationen für die Menschen unserer Stadt und dem Umland, das Stadtmarketing, die Schausteller und die Einzelhändler entstünden, fragt man sich ernsthaft, warum die Stadtverwaltung und ihr Oberbürgermeister dieses Thema seit Jahren verschlafen“, macht Henning deutlich.
„Schauen wir in Städte und Gemeinden, die gar nicht so weit von Osnabrück entfernt sind (Münster, Ibbenbüren, Lingen, Brockum etc.), wird deutlich, welche Strahlkraft von einem Volksfest im Zentrum einer Stadt ausgehen kann. Osnabrück und seine Jahrmärkten lassen hingegen ihre Strahlkraft erst gar nicht scheinen. Das können wir uns als Oberzentrum einfach nicht leisten. Wir als SPD werden alles dafür tun, die Attraktivität unserer Volksfeste zu erhöhen und sie für die Menschen unserer Region in das Herz von Osnabrück zu holen“, so Frank Henning abschließend.
Interessant ist auch die mögliche Motivation der SPD den Neumarkt erneut in die Diskussion zu bringen, auch hier fragen wir unsere Leser:
[socialpoll id=“2420534″]
Fotos: OMT/Detlef Heese