Der Zoo im schweizerischen Basel muss sich schwere Vorwürfe gefallen lassen. Schimpansen-Junggeselle Tatu (30), der im Oktober aus Osnabrück in die Schweiz umzog, wurde unter den Augen der Tierpfleger von seinen Artgenossen getötet.
Dabei hätte den Schweizern bekannt sein müssen, dass es sich bei dem Menschenaffen vom Schölerberg um einen schwierigen Charakter handelte, der auch in Osnabrück Probleme mit seinen Artgenossen hatte und für den genau aus diesem Grund eine neue Heimat gesucht worden war.
Die Tierrechtsorganisation machte am Freitag den Vorfall öffentlich. Demnach starb der gebürtige Osnabrücker bereits Mitte Dezember in seinem Exil.
Bisse und Schläge führten zum Tod
Als man ihn morgens auffand, so PETA, wies sein Körper Bisswunden auf. Eine Obduktion ergab endgültige Klarheit über die Todesursache: Der Neuankömmling wurde von seinen Artgenossen durch Bisse und Schläge getötet. Der 30-jährige Affe war erst im Oktober aus dem Zoo Osnabrück nach Basel umgesiedelt worden.
Auf seiner Internetseite erklärt der Zoo Basel, dass Tatu auch unter eine Bauchfellentzündung gelitten und “schrittweise und unter Beobachtung der Tierpfleger” seine neuen Mitbewohner kennengelernt habe.
PETA kritisiert in einer Pressemitteilung, dass zoologische Einrichtungen sensible Menschenaffen immer wieder für kostenintensive und sinnlose Zuchtprogramme untereinander austauschen und dabei auch Todesfälle in Kauf nehmen.
Auch in Osnabrück starb ein Schimpanse nach einem Umzug
Bereits 2013, so recherchierte PETA, verstarb das Schimpansenweibchen Zamana im Osnabrücker Zoo ebenfalls kurz nach einem Transport an Kreislaufversagen. Die Tierrechtsorganisation fordert ein generelles Nachzucht- und Importverbot für Menschenaffen, damit die Haltung dieser Tiere in Gefangenschaft mittelfristig ausläuft.
„Die Haltung und Nachzucht von Schimpansen hat nur für die Zoos einen Nutzen, da sie damit Besucher anlocken wollen. Währenddessen leiden und sterben die Tiere“, so Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsindustrie bei PETA. „Auch von Artenschutz kann keine Rede sein, da es nahezu unmöglich ist, in Gefangenschaft geborene Menschenaffen wieder in die Freiheit zu entlassen.“
Foto: Zoo Basel