Während der Corona-Pandemie entdeckten viele Osnabrückerinnen und Osnabrücker ihre eigene Heimat noch einmal neu. In der Neuauflage von “Lieblingsplätze im Osnabrücker Land” gibt der Regionaljournalist Christoph Beyer Ausflugstipps, unter denen wohl auch gebürtige Osnabrückerinnen und Osnabrücker etwas Neues finden dürften.
Auf knapp 200 Seiten hat Beyer die schönsten Orte im Osnabrücker Land zusammengefasst, die “Lust machen sollen, sich selbst auf den Weg zu machen”. 2015 ist der Band aus der Lieblingsplätze-Reihe im Gmeiner Verlag bereits erschienen. Jetzt folgte die Neuauflage, bei der laut Beyer eigentlich kein Stein auf dem anderen geblieben sei. Der Fokus wurde dieses Mal zusätzlich auf Umwelt- und Familienfreundlichkeit gesetzt.
Neu dabei ist unter anderem der Hermannsturm auf dem Dörenberg, der nach gut fünf Jahren Sanierungszeit nun wieder für Ausflüglerinnen und Ausflügler geöffnet ist. “Hier hat man vor allem morgens und abends ganz tolle Ausblicke”, weiß Beyer. Auch das Ausflugslokal “Weberhaus” in Melle hat es unter die Lieblingsplätze im Osnabrücker Land geschafft. Mit einem Mix aus rustikal und edel habe es den Autoren überzeugt. Das Restaurant liegt zudem nahe des Zwickenbachtals, dessen Wanderpfad eine längere Zeit unmittelbar dem Bachlauf folgt – für Beyer eine Besonderheit in der Region. In dieser Ausgabe ist außerdem die Alfsee-Arena dabei. Für viele bestimmt kein “Geheimtipp”, aber auch der Journalist hatte zuvor einen Bogen um diesen Ort gemacht. “Eigentlich war mir da zu viel Rummel”, sagt Beyer. Doch er habe sich getäuscht: Die “schöne Szenerie” lasse sich wunderbar vom Ufer aus beobachten.
Mix aus persönlichen Eindrücken und Fakten
“An allen Orten bin ich mehrfach gewesen”, erinnert er sich. “Meine Eindrücke habe ich direkt ins Handy gesprochen.” So wollte er in seinen Texten einen Mix aus sehr persönlichen Eindrücken und Fakten schaffen. Die Fotos sind in der Regel von ihm selbst geschossen worden. “Ich möchte die Augen für Schönheiten der Region öffnen”, so der Lokaljournalist. Er will einen Anstoß à la “erkunde mal deine eigene Region” geben. Vielen ist während der Pandemie nichts anderes übrig geblieben, so konnten sie sich noch einmal neu in ihre Heimat verlieben. Der Gemeiner Verlag hat laut Beyer in dieser Zeit die meisten Bücher aus der Lieblingsplätze-Reihe verkauft. Aber natürlich brachte die Pandemie auch die Kehrseite mit sich: Einige ehemalige Lieblingsplätze haben es nicht geschafft, mussten ihre Türen dauerhaft schließen.
Und es gibt für Beyer auch mehr als die 78 im Buch aufgeführten Orte, die zu seinen Lieblingsorten zählen. Nicht ins Buch haben es etwa der Dümmer – “nirgendwo gibt es so schöne Sonnenuntergänge” – oder der Hagener Hausberg Borgberg geschafft. Auch der Silberberg oder etwa der Hüggel hätten Lieblingsplatzqualitäten. Doch im Buch sollte von allem etwas dabei sein, ein ausgewogenes Verhältnis von Nord- und Südkreis sowie Restaurants, Museen und Landschaft.
Übrigens: Christoph Beyer zog es vor über 20 Jahren für sein Studium nach Osnabrück. Seit jeher ist er Wahlosnabrücker und schrieb unter anderem den Regionalkrimi “Heimzahlung”. 2022 erschien im Zuge des Osnabrücker Kulturmarathon “Streifzüge am Stadtrand”.