Hurz! Da mußte das geladene Publikum in Osnabrücks Partnerstadt Greifswald erstmal genauer hinschauen, als im Dom der alten Hansestadt vor dem Hintergrund einer weißen Wand ein neues Kunstwerk präsentiert wurde.
Doch wirklich viel zu sehen gab es für die geladenen Gäste, darunter Claudia Roth (Grüne), sowie die Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nicht viel, denn das auf vier Leinwände verteilte etwa zehn Quadratmeter große Gemälde zeigt „nichts“.
Leeres Bild im Greifswalder Dom soll „Leuchten der Stille“ zeigen
Die Dom-Gemeinde selbst schreibt dazu – ohne abzubilden, was ohnehin nicht zu sehen ist: „Die Transparenz der Farbhaut setzt das Oberlicht in der Vertikale fort, so daß es den ganzen Raum durchfließt als ein Leuchten der Stille, als eine Verheißung auf das Größere, an das sich Glaube und Hoffnung wenden.“
Angeblich soll es sich bei der weißen Fläche auch um eine Hommage an den Greifswalder Maler Caspar David Friedrich handeln, der bekannt dafür ist etwas freigebiger mit Farbe umgegangen zu sein. Auf dem Bild jüngeren Datums soll unter anderem „Nebel“ zu sehen sein.
Deutet der Name auf einen späteren Fertigstellungstermin hin?
Die gute Nachricht für die Kirchengemeinde: Gekostet hat sie das Verhüllen der vorher bereits weißen Kirchenwand mit einem weißen „Gemälde“ nichts: Es war ein Geschenk des Künstlers.
Der Name, des auch als „Auseinandersetzung mit dem Pommerschen Landschaftsraum“ gepriesenen Kunstwerks lautet „Domani Mattina“ (Morgen früh); es bleibt also die Hoffnung, dass eines schönen Morgens die eigentliche Malarbeit noch nachgeholt wird.
Hier berichtet der NDR über das Kunstwerk: Abruf in der ARD-Mediathek (Screenshot über diesem Artikel).