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Osnabrücker Nachwuchssprinter Florian Kroll überzeugt auch bei „Weltklasse in Rehlingen“

„Belgischer Meister“. „ Deutscher Meister“. „Schweizer Meister“. „Spanischer Meister“: Der Stadionsprecher präsentierte bei „Weltklasse in Rehlingen“ am Pfingstsonntag (19. Mai) den über 3.000 Zuschauern vor Ort und vielen an den Fernsehern ein illustres Starterfeld über die 400 m. Mit von der Partie war auch der Osnabrücker Leichtathlet Florian Kroll von der LG Osnabrück.

Alleine der Start in Rehlingen war für Kroll ein nachträgliches Geschenk zum Geburtstag am Vortag. Mit einer sensationellen Entwicklung hatte der nun Zwanzigjährige in den letzten Wochen auf sich aufmerksam gemacht. Der Lohn: Einer der nur vier deutschen Startplätze beim „größten Dorfsportfest der Welt“ im Saarland, das zur Silberkategorie des Weltverbandes World Athletics gehört und damit in Deutschland die Nummer zwei aller Leichtathletikveranstaltungen hinter dem berühmten ISTAF in Berlin ist.

Top-Leistungen spülen Kroll ins Starterfeld

Weltmeisterschaftssechster in Cali 2022, gar Vizeeuropameister in Jerusalem 2023 – große Erfolge für Kroll, aber allesamt in der Jugend. Seit Jahresbeginn gehört der 20-jährige Tischler zur Männerklasse. Und „verzichtete“ auf die ein- bis zweijährige Anpassung, die bei so manchem Talent auch im Karriereende mündet. Florian dagegen sorgte schon im Februar in der Halle mit Platz neun bei den Deutschen Meisterschaften für Furore.

Der Sieg bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften und eine sensationelle Zeit über die als Test gern gelaufenen 300 m spülten Niedersachsens Jugendleichtathleten des Jahre 2022 jetzt ins Rehlinger Starterfeld – auf der nachteiligen Bahn eins, aber wie in jedem Sport müssen sich Nachwuchsathleten erst ihre Sporen verdienen. Auf der Bahn vor ihm Lionel Spitz, Schweizer Meister und u.a. Siebter der EM in München 2022. „Es war schon beim Aufwärmen ein besonderes Feeling. Die deutschen Asse kenne ich von unseren Trainingslagern, aber vor den starken ausländischen Gästen hat man erst mal schon Respekt.“

Kroll bleibt unter 47 Sekunden

Bis 300 m war dieser Respekt für die Experten auch im Rennverlauf sichtbar. Kroll ging etwas langsamer als gewöhnlich an. Dann siegte sein Mut – Kroll spielte auf der Zielgerade seine Stärke aus, machte Meter um Meter gut und war auf diesem Teilstück sogar der Schnellste. Jubel dann bei der Ergebnisanzeige: 46,95 sec – zum zweiten Mal unter der begehrten 47 Sekundenmarke – und in Schlagweite u.a. zum dritten Deutschen, Olympiastarter Marc Koch (Berlin). „Die vier Zehntel Rückstand darf man auf die schlechte Bahn eins zurückführen. Florian hat sich glänzend verkauft, seine Leistungsverbesserung der letzten Wochen eindrucksvoll bestätigt. Das entscheidende Rennen am kommenden Samstag in Regensburg um die Qualifikation für einen Platz in der deutschen Staffel bei den Europameisterschaften darf kommen“, zog Trainer Anton Siemer ein positives Fazit.

In Regensburg, wo dann auch sein höher eingeschätzte Trainingskollege Fabian Dammermann, EM-Teilnehmer 2018 und 2022, mitmischen will, ist der schnellste Tischler Deutschlands schon aufgrund seines Alters Außenseiter. „Da macht es besonders Spaß, die erfahrenen Langsprinter zu ärgern. Bei den Hallenmeisterschaften und auch in Rehlingen habe ich mir vor allem zum Rennbeginn leider doch etwas den Schneid abkaufen lassen. In Regensburg wird das nicht passieren“, verspricht Florian fürs Wochenende ein spannendes Rennen. Zu verfolgen am Samstag (25. Mai) um 18.15 Uhr im Livestream auf www.leichtathletik.de.


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