Landesmeisterschaften – für den Großteil der Leichtathleten ist es der Höhepunkt der Leichtathletiksaison. Mit drei Landestiteln und fünf weiteren Medaillen überzeugten jetzt die Osnabrücker Starter bei den Titelkämpfen der Jugend U20 und U16 in Hannover.
Allen voran zog ein Zweitplatzierter die Zuschauer im Erika-Fisch-Stadion in seinen Bann. Nach einem gelungenen Wettkampf und übersprungenen 1,99 m versuchte sich Nevio Völkel (LG Osnabrück) an der Norm für die Europameisterschaften der U18. 2,02 m waren aufgelegt. Rhythmisches Klassen der Zuschauer, Anfeuerung des Moderators und motivierende Musik sollten den 17-jährigen über diese Höhe fliegen lassen. Vergeblich – hauchdünn streifte der Schüler der Gesamtschule Eversburg vor allem im zweiten Versuch die Latte. Einen Augenblick lang schien sie liegen bleiben zu wollen – dann fiel sie doch. So blieb Silber hinter dem zur älteren U20-Altersklass gehörenden Sieger, der ebenfalls 1,99 m übersprang.
Nevio Völkel und Trainer Anton Siemer kämpfen damit weiterhin mit den nicht immer nachvollziehbaren bürokratischen Hürden im Sport: Zweimal ist Nevio die EM-Norm schon gesprungen, ist damit in Deutschland sowohl in der U18 als auch der U20 die Nummer 1 – allein wegen eines Formfehlers bei der Veranstaltungsanmeldung finden die Höhen bei den internationalen Verbänden keine Anerkennung.
4 x 100 m-Staffel verteidigt Titel
Besser erging es Völkel mit der 4 x 100 m-Staffel. 43,78 sec bedeuten hauchdünn um zwei Hundertstel die Norm für die Deutschen Meisterschaften. Somit verteidigten Niclas Brinkmann, Frederik Bätzel, Bela Kluhs und Völkel den Titel und verlängerten das Abonnement der LG Osnabrück in dieser Altersklasse. Trotz der altersbedingt alljährlich wechselnden Aufstellungen stellen die Rothemden seit zwanzig Jahren mit wenigen Unterbrechungen die Titelträger in dieser Altersklasse.
Dass dieses auch in Zukunft der Fall sein könnte, zeigten die U16-Schüler: Thore Klein, Christoph Küthe, Konstantin Hans und Destin Horstmann stürmten zu Staffelbronze. Zuvor hatte Konstantin Hans als Zweiter im Hochsprung höhengleich mit dem Sieger (1,71 m) gezeigt, dass sich hier eine neue LG-Tradition entwickelt.
Osnabrücker Erfolge auch über 800 und 3.000 Meter
Es ist ein Merkmal der Mittel- und Langstrecken, dass die Starter mit zunehmender Streckenlänge und von Runde zu Runde langsamer werden. So begeisterte es nicht nur die Landestrainerin, als Mika Pikutzki (LG Osnabrück) nach einer langsamen ersten Runde (63,9 sec) über 800 m sein Herz in beide Hände nahm, einen begeisternden 250 m-Spurt zeigte und mit einer deutlich schnelleren zweiten Runde (56,1 sec) der Konkurrenz keine Chance ließ. Einen ähnlich gelungenen Endspurt zeigte über 800 m der M15 Julius Brand von der neu gegründeten LAC Osnabrück – Rang drei war der Lohn.
Ihrer Favoritenrolle gerecht wurde Annika Klezath (OTB) über 3.000 m. Mit 10:45,38 min dominierte sie die Konkurrenz über 3.000 m und erlief sich einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Gleich zum Auftakt der Veranstaltung hatte Bela Kluhs (LG Osnabrück) über 400 m-Hürden seine Ambitionen Richtung Deutsche Meisterschaft mit einem zweiten Platz unterstrichen.