Eigentümerwechsel: Die Osnabrücker Mediengruppe NOZ/mh:n MEDIEN trennt sich vom Zeitungsverlag Schwerin und damit von zwei Zeitungen. Laut einer Unternehmensmitteilung sollen die Schweriner Volkszeitung und die Norddeutschen Neuesten Nachrichten mit Wirkung zum 1. Januar 2024 an die SV Gruppe (Schwäbischer Verlag) verkauft werden. Zustimmen muss nur noch das Bundeskartellamt. Vom Verkauf ebenfalls betroffen ist der Post- und Logistikdienstleister Nordbrief in Schwerin.
Die Mediengruppe NOZ/mh:n MEDIEN konzentriert sich im Zuge dieser Konsolidierung auf die Märkte in Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie auf die neuen Geschäftsfelder der GROW-Gruppe. Die Prima Rotationsdruck Nord in Wittenburg bleibt weiterhin im Portfolio von NOZ/mh:n und wird für mindestens weitere drei Jahre den Druck der Zeitungen des Zeitungsverlags Schwerin übernehmen.
Osnabrücker wollen reibungslosen Übergang gewährleisten
Um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, wird die Osnabrücker Mediengruppe die Fortführung der Abrechnung und den Betrieb der Verlagssysteme für ein Jahr unterstützen. Die Führungskräfte, der Betriebsrat und die Mitarbeitenden wurden am 9. Januar 2024 in Personalversammlung im Verlagshaus Schwerin über die Transaktion informiert.
Zukunftssicherung für den Zeitungsverlag Schwerin
Jens Wegmann und Paul Wehberg von der Mediengruppe NOZ/mh:n MEDIEN sind sich einig, dass die Partnerschaft mit der SV Gruppe die Zukunftssicherung für den Zeitungsverlag Schwerin gewährleistet. Die SV Gruppe ist bereits in Mecklenburg-Vorpommern gut verankert und bietet die erforderlichen Unternehmensservices an, die bisher aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen für den Zeitungsverlag in Schwerin abgewickelt wurden.
Die SV Gruppe, mit Sitz in Ravensburg, ist durch die Fusion von Schwäbisch Media und der Nordkurier Mediengruppe im Jahr 2021 entstanden. Das Medienunternehmen ist deutschlandweit aktiv und betreibt neben verschiedenen Zeitungstiteln auch Onlineportale, Anzeigenblätter, Lokalfernsehsender, Radiosender und weitere Tochterunternehmen in den Bereichen Logistik, Druck, Vermietung, Bewegtbild, Tourismus, Bücher und Food.
Deutscher Journalisten-Verband sieht Verkauf kritisch
Corinna Pfaff vom Landesverband Mecklenburg-Vorpommern des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV) äußert sich im Interview mit dem NDR angesichts des Verkaufs kritisch: „Die Medienlandschaft wird weiter ausgedünnt. Im Wesentlichen gibt es in Mecklenburg-Vorpommern nur noch zwei aktive Verlage, von denen keiner seinen Sitz im Land hat.“ Damit seien das Geld und die Entscheidungsgewalt weit weg. „Wir müssen abwarten, werden das sehr genau beobachten und hoffen, dass es hier nicht eines Tages eine Einheitszeitung geben wird.“ Insbesondere wolle der DJV nun darauf achten, dass die journalistischen Arbeitsplätze, der Medienstandort Schwerin und die Ausrichtung des Blattes erhalten bleiben.