Zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus rückt die beliebte „Sendung mit der Maus“ den jüdischen Künstler Felix Nussbaum ins Rampenlicht. Die Kindersendung widmet sich am 26. Januar dem Leben und Werk des Malers aus Osnabrück – und das auf eine Weise, die auch junge Zuschauerinnen und Zuschauer anspricht.
Nussbaum wollte Trickfilm realisieren
Im Mittelpunkt der Folge steht ein überraschender Fund: ein lange verschollenes Drehbuch Nussbaums, das er offenbar für den Trickfilm „Pit und Peggs Traumreise” geplant hatte. Obwohl der Film nie realisiert wurde, wollen die Macher der „Sendung mit der Maus“ das Projekt auf kreative Weise wiederbeleben. Das Drehbuch wird in Form einer Lachgeschichte, einer beliebten Rubrik der Sendung, zum Leben erweckt.
„Als ich das Thema im Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück entdeckte, dachte ich sofort an die Sendung mit der Maus. Die Geschichte dieses Malers ist es wert, erzählt zu werden – stellvertretend für die Millionen anderer“, betont Autorin Renate Bleichenbach. Maus-Reporterin Clarissa begibt sich auf die Spuren seines Schicksals und schaut sich die einzelnen Etappen seines Lebens an. Autor Clemens Gersch erklärt: „Wir haben die ganz konkreten Orte aufgesucht, an denen Felix gelebt hat. Vor allem der Besuch seiner vielen Verstecke in Brüssel hat uns tief berührt und in die Historie eintauchen lassen. Diese Unmittelbarkeit wollen wir in den Sachgeschichten transportieren“.
Bilder des Osnabrücker Malers gelten als wertvolle Zeitzeugnisse
Felix Nussbaum, der 1904 in Osnabrück geboren wurde, gilt als einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Sein Schicksal war eng mit den Verbrechen des Nationalsozialismus verknüpft: 1944 wurde er im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Seine Gemälde, die häufig von seiner jüdischen Identität und den Erfahrungen von Verfolgung und Exil erzählen, gelten heute als wertvolle Zeitzeugnisse.
Im Ersten, bei KiKA und in der ARD-Mediathek
Die besondere Folge der „Sendung mit der Maus“ ist ein wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur und zugleich ein Experiment: Kann eine so ernste Thematik für Kinder zugänglich gemacht werden, ohne an Bedeutung zu verlieren? Die Antwort darauf gibt es am 26. Januar. Die Sendung wird an dem Tag um 9:30 Uhr im Ersten und um 11:30 Uhr bei KiKA laufen sowie in der ARD-Mediathek abrufbar sein.