Der Breitbandausbau in Osnabrück schreitet weiter voran: Anfang 2012 hatten die Stadtwerke Osnabrück und osnatel eine Offensive zur flächendeckenden Versorgung mit Breitbandinternet zur Anbindung der Osnabrücker Haushalte an die Datenautobahn gestartet. Seit Anfang 2014 läuft die zweite Runde zur Erhöhung bereits vorhandener Bandbreiten. Dafür sind bereits mehr als 150. sogenannte Kabelverzweiger (KVz) erschlossen worden.
„Ein schneller Internetzugang trägt wesentlich zur Attraktivität als Wirtschaftsstandort, aber auch zur Lebensqualität der Stadt Osnabrück als Wohnort bei“, betonte Stadtbaurat Frank Otte. Deshalb sei die flächendeckende Beschleunigung der Internetverbindungen von hoher Bedeutung. Seit 2012 hatten osnatel, eine Marke der EWE TEL GmbH, und die Stadtwerke Osnabrück nahezu alle „weißen Flecken“ in der Osnabrücker Breitbandversorgung erschlossen. Im jetzigen zweiten Schritt werden die vorhandenen Bandbreiten erhöht und das Internet schneller gemacht, indem die Glasfaserinfrastruktur ausgebaut wird. „Dafür werfen wir als kommunaler Infrastrukturdienstleister unsere Kompetenz im Netzausbau und -service in die Waagschale“, erläuterte der Stadtwerke-Vorstandsvorsitzende Manfred Hülsmann das Engagement der Stadtwerke. Die Stadtwerke übernehmen in der Kooperation die notwendigen Tiefbauarbeiten sowie die Instandhaltung der Technikschränke (KVz). Danach kann osnatel die aktive Technik für den Zugang zur „Internet-Autobahn“ bereitstellen.
Derzeit werden die Schutzrohre für die Glasfaserkabel für die schnelle Internet-Anbindung im Stadtteil Westerberg verlegt. Osnatel errichtet dann sogenannte DSLAMs neben den Kabelverzweigern der Telekom und nutzt deren vorhandene Kupferinfrastruktur für die Hausanschlüsse. Mit den mittlerweile mehr als 150 DSLAMs können bereits knapp 23.000 Wohneinheiten vom schnellen Internet profitieren. Ziel sei es, bis Mitte 2015 insgesamt 45.000 Wohneinheiten mit Breitbandinternet versorgen zu können. „Mit diesem Ausbauverfahren sind Bandbreiten von bis zu 100 MBit/s zu erzielen“, stellt Guido Ullmann, Leiter der Geschäftsregion osnatel bei EWE, in Aussicht, abhängig von der Restlänge im Kupfernetz.
Zum Hintergrund:
Kabelverzweiger sind dem Kunden am nächsten gelegene Knotenpunkte im Telekommunikationsnetz. In ihnen werden die Teilnehmeranschlussleitungen der einzelnen Kunden zusammengeführt und mit dem übergeordneten Netz verbunden. Bisher sind die Kabelverzweiger über Kupferleitungen mit dem restlichen Netz verbunden und auch die Teilnehmeranschlussleitungen sind aus Kupfer. Da bei diesem Material jedoch die Übertragungsgeschwindigkeit mit jedem Meter Länge abnimmt, ist ab einer Länge von rund fünf Kilometern zwischen Hauptverteiler und Kunde meist kein Breitband-Internet mehr realisierbar. Glasfaser hat diese Problematik nicht. Führt osnatel also das Glasfasernetz bis in die Kabelverzweiger und damit näher an die Kunden heran (siehe Infografik) und installiert die notwendige Technik, können mehr Menschen Breitbandinternet erhalten und es erhöht sich die verfügbare DSL-Geschwindigkeit. Die Teilnehmeranschlussleitungen sind jedoch weiterhin aus Kupfer, so dass auch künftig die Länge und die Qualität dieser Kupferleitung entscheidend für die beim einzelnen Kunden verfügbare Bandbreite sind.
Foto: (v.l.) Stadtbaurat Frank Otte, Guido Ullmann, Leiter der Geschäftsregion osnatel bei EWE TEL und Manfred Hülsmann, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke setzen sich für schnelles Internet in Osnabrück ein. © Uwe Lewandowski.