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Osnabrücker Hauptbahnhof zunehmend schwieriges Pflaster für Taxifahrer

Kiss&Ride-Bereich am Hauptbahnhof / Foto: Privat

Der Osnabrücker Hauptbahnhof ist Geschäftsplatz für viele Taxifahrer, denn an keinem anderen Ort in der Hasestadt findet wohl so viel Pendelverkehr statt wie hier. Doch täglich müssen sich dort Taxifahrer mit Personen, die nur mal eben einen Liebsten springen lassen, um die wenigen Plätze streiten. Könnte es da bald eine Verbesserung für Taxis geben?

Appfahrt-Chef Selahattin „Selly“ Ekicibil ist unzufrieden mit der Situation am Hauptbahnhof. Eigentlich handle es sich dort nur um ein „Provisorium“, das bereits unter Ex-Oberbürgermeister Wolfgang Griesert verändert werden sollte. Ständig muss er mit Urlaubern und Reisenden um die wenigen Halteplätze am Hauptbahnhof kämpfen. „Da muss was gemacht werden“, so Ekicibil. Erschwerend kommt noch hinzu, dass derzeit das Fahrradparkhaus gebaut wird, sodass Autofahrer direkt an den Taxis vorbeifahren müssen. Das Problem ist auch der Stadtverwaltung bekannt. „Fremdverkehr soll in Zukunft durch eine noch deutlicher gestalterische Abtrennung der Zufahrt vermieden werden“, kündigt Stadtsprecher Simon Vonstein an. Im kommenden Jahr soll das passieren, wenn ein Radweg zur neuen Radstation gebaut wird. Im Frühjahr hatte der Stadtrat unter anderem beschlossen, dass der Taxistand „gestalterisch deutlicher abgetrennt und ein kompakter, klar erkennbarer Zufahrtsbereich“ geschaffen werde. Doch dafür gibt es weniger Taxiplätze: 17 statt wie bisher 20.

Die größten Probleme entstände laut Verwaltung durch bewusst längere Parkvorgänge im sogenannten Kiss&Ride-Bereich. Zu Spitzenzeiten würden sich dadurch extrem schnell auftretende Rückstaus bilden. „Kontrollen werden nach personellen Möglichkeiten vorgenommen, können jedoch nicht dauerhaft durchgeführt werden“, heißt es aus dem städtischen Presseamt. Mithilfe von kostenfreiem Parken im angrenzenden Parkhaus habe man versucht, die Situation zu entschärfen. Bisher wohl vergeblich: Für viele ist das kurze Absetzen oder Warten auf den Anreisenden offensichtlich einfach entspannter.

Viele Menschen parken deutlich länger im sogenannten Kiss&Ride-Bereich. / Foto: Privat
Viele Menschen parken deutlich länger im sogenannten Kiss&Ride-Bereich. / Foto: Privat

Taxistand neben den Busbahnhof?

Ekicibil würde am liebsten den Taxistand auf die Seite des Busbahnhofs verlegen. Doch das wird wohl dauerhaft ein Traum sein. „Diese Überlegung bestand bereits im Jahr 2010 und wurde politisch diskutiert“, so Vonstein. Aufgrund von „Bedenken der Verkehrsbetriebe“ habe man diese Idee nicht weiter verfolgt. Dort befände sich allerdings der „definierte Taxi-Ausstieg“. „Die schnelle Ausstiegsmöglichkeit ist daher zu jeder Zeit gewährt“, so Vonstein. Und auch sonst hätten es Taxifahrer an dieser Stelle nicht schwerer als andere Verkehrsteilnehmer: „Der Taxistand ist frei zugänglich und allenfalls temporär rein verkehrsbedingt, wie etliche andere Stellen des Verkehrsnetzes zu Verkehrsspitzenzeiten, schwerer zu erreichen.“ Daher sei Ekicibils Wahrnehmung „subjektiv“. Die vorhandene Verkehrsflächenzuordnung versuche, allen Anforderungen gerecht zu werden. Und es habe bereits durch die Verlegung des Taxistandes objektiv eine Verbesserung gegeben. Denn der Kiss&Ride-Bereich habe, als er sich noch an der Stelle des heutigen Taxistandes befand, aufgrund des beengten Raumes und der hohen Anzahl an Autos „zu noch größeren Problemen geführt“.

Die Verwaltung sieht das Problem am Hauptbahnhof an einer ganz anderen Stelle: „Das größere Akzeptanzproblem herrscht aus Sicht der Verwaltung bei den Schwerbehindertenstellplätzen, die optisch noch unzureichender wahrgenommen werden und ebenfalls eine deutlicher gestaltete Funktionsfläche erhalten sollen.“ Und diese würden auch häufig von Taxen zugestellt werden. Das wäre aufgrund der „höheren Orts- und Regelkenntnis“ als ortsunkundige Kiss&Ride-Nutzer problematisch.


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Jasmin Schulte
Jasmin Schulte
Jasmin Schulte begann im März 2018 als Redakteurin für die Hasepost. Nach ihrem Studium der Germanistik und der Politikwissenschaft an der Universität Vechta absolvierte sie ein Volontariat bei der Hochschule Osnabrück. Weitere Stationen führten sie zu Tätigkeiten bei einer lokalen Werbeagentur und einem anderen Osnabrücker Verlag. Seit März 2022 ist Jasmin Schulte zurück bei der HASEPOST und leitet nun unsere Redaktion. Privat ist Jasmin Schulte als Übungsleiterin tätig, bloggt über Literatur und arbeitet an ihrem ersten eigenen Roman.

  

   

 

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