708 „Flensburg-Punkte“ und 236 gerichtlich festgestellte Straftaten. Dieser Fall machte bundesweit Schlagzeilen (auch unsere Redaktion berichtete darüber im vergangenen Sommer) und kostete einem jungen Mann aus Osnabrück den Führerschein. Nun hat Michael M. seine rosa Plastikkarte zurück, wie die Bild-Zeitung berichtet.
Der nach Angaben der Bild auch aus Bad Iburg und laut der Coaching-Firma, die den Foodtruck-Fahrer durch die MPU begleitete, auch aus „Ostercappeln, NRW“ stammende Mann soll nach Angaben der Bild seit März bereits wieder 7.000 Kilometer hinter dem Steuer gesessen haben.
Nach der MPU folgte nochmals eine Führerscheinprüfung
14.000 Euro soll es ihn gekostet haben, seinen Führerschein zurückzubekommen. Für das Geld durchlief er eine Online-Schulung mit Kursen, Sprechstunden und Lernvideos.
Für 15 Minuten wurde dann bei der MPU-Prüfung seine Reaktion getestet, sein Gesundheitszustand wurde überprüft und für mehr als eine Stunde musste er sich einem Gespräch mit einem Psychologen unterziehen. Als das alles erfolgreich absolviert war, folgte eine komplett neue Führerscheinprüfung, ebenfalls erfolgreich.
Wie kann man überhaupt 708 Punkte ansammeln?
Bei acht Punkten in Flensburg ist „der Lappen“ eigentlich bereits weg – der Osnabrücker hat 700 Punkte mehr! Wie das geht? Die Geschichte des Punktesammlers zusammengefasst:
Der erste Verstoß: 1,6 Promille am Steuer – Lappen und Job (bei einer Sicherheitsfirma) weg! In der Folgezeit stieg der führerscheinlose 33-Jährige bei einer neuen Sicherheitsfirma bis zum Einsatzleiter auf, was den Luxus eines Dienstwagens mit sich brachte. Nach kurzem Zögern folgte die Nutzung ab Januar 2017. Ende des gleichen Jahres dann das nächste Vergehen: Als der Osnabrücker geblitzt wurde, fiel dem Amtsgericht auf, dass er nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis war – auch weitere illegale Fahrten mit einem anderen privaten Fahrzeug kamen durch Ermittlungen über den Outlook-Kalender des Verkehrssünders ans Licht.