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Osnabrücker Gesundheitsdienst kapituliert vor „Omikron-Wand“ – Infizierte werden teils nicht mehr angerufen

Der gemeinsame Gesundheitsdienst von Landkreis und Stadt Osnabrück kapituliert. Die Mitarbeiter schaffen es in ihrer Arbeitszeit nicht mehr alle derzeit etwa täglich 500 neu mit dem Coronavirus infizierten Bürger anzurufen.

Gleichzeitig stellt sich die offensichtlich von der Entwicklung überraschte und personell überforderte Behörde auf weiter steigende Fallzahlen ein, wie am Donnerstagabend mitgeteilt wurde.

Ein Ende ist „nicht abzusehen“?

In einer Mitteilung an die Presse erklärt der für den Gesundheitsdienst zuständige Landkreis Osnabrück, dass die täglichen Corona-Fallzahlen mittlerweile die 500er-Grenze überschreiten – Fachleute sprechen von einer „Omikron-Wand“, so dass derzeit ein Ende der massiv steigenden Zahlen nicht abzusehen ist. Damit erreicht die Pandemie auch für den Gesundheitsdienst für Landkreis und Stadt Osnabrück eine neue Phase. Das Team ist aufgrund der hohen Fallzahlen dazu übergangen, nicht mehr alle Infizierten telefonisch zu kontaktieren. Alle betroffenen Menschen erhalten jedoch weiterhin eine schriftliche Quarantäneverfügung.

Bürger sollen selbst zum Hörer greifen um in Warteschleife zu geraten

Bei Fragen sollten die Betroffenen zunächst auf der Internetseite www.corona-os.de nachsehen, ob sie dort die passenden Informationen finden. Sollte dies nicht der Fall sein, sind auch Fragen über die Hotline des Gesundheitsdienstes möglich (0541/501-1111). Aufgrund der hohen Fallzahlen ist allerdings mit langen Wartezeiten zu rechnen.

Nach positivem Testergebnis Verantwortung zeigen

Landrätin Anna Kebschull und Oberbürgermeisterin Katharina Pötter appellieren an die Bürgerinnen und Bürger, Eigenverantwortung zu zeigen: Alle Menschen in der Region könnten einen Beitrag dazu leisten, dass die Omikron-Welle nicht noch mehr Wucht entfalte, indem sie sich nach einem coronapositiven PCR-Test umgehend absonderten. So ist es unabhängig von der Kontaktaufnahme durch den Gesundheitsdienst auch vorgeschrieben. Dasselbe gilt für Menschen, die ein positives Schnelltestergebnis erhalten haben – auch dann, wenn das PCR-Ergebnis noch nicht vorliegt. Ebenso sei es wesentlich, Kontaktpersonen zu informieren.

Freitesten nach sieben Tagen, Schüler nach fünf Tagen

Die wichtigsten Quarantäne-Bestimmungen derzeit sind nach Angaben des Osnabrücker Gesundheitsdienstes: Menschen, die sich angesteckt haben, müssen für zehn Tage in Quarantäne. Sie können sich bei Symptomfreiheit nach sieben Tagen freitesten. Kontaktpersonen müssen ebenfalls für zehn Tage in Quarantäne, es sei denn, sie sind geboostert, frisch geimpft (Zweitimpfung noch nicht älter als drei Monate) oder genesen (Infektion liegt nicht länger als drei Monate zurück). Sind diese Kriterien nicht erfüllt, können sich Betroffene nach sieben Tagen freitesten. Schülerinnen und Schüler können sich bereits nach fünf Tagen freitesten.


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