Nachdem zuletzt die Ortsgruppe von Extinction Rebellion einen Vorstoß an der Pagenstecherstraße wagte, und einen Baum auf einem der Parkplätze an der Straße pflanzte, bringt nun auch Fahrradaktivist Uwe Trettin von Cycle4Change einen neuen Vorschlag auf den Zettel. Bestehende Pflanzkübel oder auch Steine statt neue Betonpoller könnten auf der Page für mehr Fahrradsicherheit sorgen.
Die Pagenstecherstraße hat sich im vergangenen Jahr zu einem Streitthema der Stadt entwickelt. Ein erster Vorstoß, die Pagenstecherstraße beidseitig einspurig umzubauen, stieß auf so viel Kritik, dass eine der Haupteinfalls- und Industriestraßen in die Stadt nun doch weiterhin zweispurig bleiben soll. Klar ist: Durch teilweise tödliche Fahrradunfälle in der Vergangenheit muss die Hauptstraße fahrradfreundlich werden. Nicht nur Cycle4Change hatten mit Fahrradanhängern auf die desolaten Zustände an der Page aufmerksam gemacht, sondern auch die Gruppe „Utopios“ hatte kurzzeitig nachts einen Fahrstreifen auf der Straße gesperrt.
Die Straße säumten zudem zeitweise etliche selbstbemalte Schilder, die auf den Sicherheitsabstand von 1,5 Metern zu Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern hinweisen. Zuletzt hatte Extinction Rebellion (XR) mit einer Baumpflanzaktion Kritik an den städtischen Plänen geäußert, die Parkplätze mit Betonpollern abzusperren, um sogenannte Dooring-Unfälle zu verhindern. “Wir halten diese Maßnahme für kontraproduktiv und umweltschädlich“, heißt es in einem Statement der Ortsgruppe. Als Protestaktion pflanzten sie einen Baum auf einem der Parkplätze gegenüber von WM.
Ausreichend Pflanzkübel lagern auf dem städtischen Bauhof
Uwe Trettin von Cycle4Change nimmt den Ball auf. Wie wäre es etwa mit Pflanzkübeln, die bereits bei der Stadt Osnabrück vorhanden und eingelagert sind?
Unweit der Hase befindet sich der Bauhof des städtischen Osnabrücker ServiceBetriebs (OSB) im Stadtteil Hafen. Augenscheinlich lagern dort viele derzeit nicht genutzte Poller, Steine und Pflanzkübel. Einen weiten Weg hätten die Baumaterialen bis zur Pagenstecherstraße nicht, etwa 2 Kilometer trennen den Bauhof und den von XR bepflanzten Parkplatz. „Die Kübel von der Großen Straße sind übrigens noch gefüllt und könnten direkt bepflanzt werden“, meint Trettin. „Grün statt Grau“, das Motto des Osnabrücker Förderprogramms, wäre damit wohl getroffen. Eine charmantere Alternative statt extra neue Betonbarrieren anzuschaffen? Notfalls könnte die Stadt wohl auch auf große Steine zurückgreifen, die sich ebenfalls auf dem Bauhofgelände stapeln und auf neue Verwendung warten.