Osnabrücker Bauarbeiter sind oft unterbezahlt. / Foto: IG Bau
Maurer & Co. sind in Osnabrück oft unterbezahlt: Obwohl sich die rund 3.380 Bau-Beschäftigten in der Hasestadt nicht über fehlende Arbeit beschweren können, verdienen viele von ihnen deutlich weniger als ihnen zusteht. Darauf weist die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hin – und ruft die Bauarbeiter dazu auf, im Zweifelsfall die Firma zu wechseln.
„Der Bau boomt – auch in der Pandemie. Die Betriebe suchen händeringend Fachleute. Es kann nicht sein, dass in dieser Situation viele Beschäftigte um einen angemessenen Lohn gebracht werden“, sagt Friedrich Pfohl, Bezirksvorsitzender der IG BAU Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim.
Durchschnittsverdienst liegt unter Tariflohn
Wer mit einer dreijährigen Ausbildung als Spezialbaufacharbeiter arbeite, müsse aktuell auf einen Stundenlohn von 21,58 Euro kommen. Carsten Burckhardt vom Bundesvorstand der IG BAU, der die Tarifverhandlungen für die Gewerkschaft geführt hat, ruft jetzt zum Lohn-Check auf: „Jeder, der weniger verdient, sollte seinem Chef Bescheid sagen und sich nicht länger unter Wert verkaufen. Im Klartext heißt das dann auch: den Betrieb wechseln.“
Nach Informationen der Gewerkschaft liegt der Durchschnittsverdienst von Bauarbeitern in Niedersachsen aktuell bei 18,33 Euro pro Stunde – 3,25 Euro weniger als der Tariflohn. „Rein rechnerisch gehen einem gelernten Straßenbauer oder Zimmerer damit pro Jahr knapp 6.800 Euro durch die Lappen“, betont Pfohl. Die IG BAU Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim weist darauf hin, dass jeder Anspruch auf die tarifliche Bezahlung hat, der in der Gewerkschaft ist und dessen Betrieb dem Arbeitgeberverband im Bauhandwerk oder in der Bauindustrie angehört.
Infos und Tipps zum fairen Lohn und zum Jobwechsel gibt es bei der IG BAU vor Ort unter 0541 33501 0 und osnabrueck@igbau.de sowie im Internet.