Das Bundesministerium des Innern und für Heimat gab in der vergangenen Woche Veränderungen in der Herausgabe von Reisepässen, Personalausweisen und Aufenthaltstiteln bekannt. Diese Änderungen sind ein weiterer Schritt in Richtung Digitalisierung, die bis Frühjahr 2025 geplant ist.
Die Stadt Osnabrück hat bereits vor Monaten mit der Umsetzung einiger dieser Maßnahmen begonnen und sich damit als Vorreiter bei der Digitalisierung und Vereinfachung von Verwaltungsprozessen gezeigt. Osnabrück ist nach einer aktuellen Studie zum Stand der Digitalisierung deutscher Großstädte die “smarteste” Stadt in Niedersachsen und auf Platz 7 im bundesweiten Ranking.
Die Beantragung neuer Ausweisdokumente ist allerdings auch weiterhin nur vor Ort im Bürgeramt möglich.
Ab November bundesweit keine Terminpflicht mehr
Ab dem 1. November soll die Terminpflicht für die Abholung von Ausweisdokumenten dann auch bundesweit bei den Bürgerämtern entfallen. Zukünftig müssen Bürgerinnen und Bürger lediglich den Erhalt des PIN-Briefes für ihren Online-Ausweis bestätigen. Nach dieser Bestätigung können die beauftragten Personaldokumente an Dokumentenausgabe-Automaten entnommen werden, wodurch die vorherige Terminbuchung nicht mehr notwendig ist.
Osnabrücks innovativer Ansatz seit Juni und ohne speziellen Automaten
In Osnabrück können Bürger bereits seit Juni 2023 ihre Ausweisdokumente ohne vorherige Terminvereinbarung abholen. Dies erfolgt direkt vor Ort an einem speziellen Schalter. Eine Sprecherin der Stadt Osnabrück betonte gegenüber unserer Redaktion: “Hiermit haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Eine zusätzliche Ausgabe über einen Automaten ist zurzeit deshalb nicht geplant.”
Ab 2025 wird die Ausweisbeantragung noch einfacher
Die aktuellen Anpassungen, die lediglich die Abholung im Bürgeramt vereinfachen, sind jedoch nur eine Übergangslösung. Schon Anfang 2025 soll der PIN-Brief für den Online-Ausweis nicht mehr postalisch versandt werden. Stattdessen wird er direkt bei der Beantragung der zugehörigen Dokumente ausgegeben.
Auch die Deutsche Post wird in die Neuerungen eingebunden. Ab dem Jahreswechsel 2024/2025 wird sie die Befugnis haben, hoheitliche Dokumente direkt an die Meldeadressen der Bürger zuzustellen. Gegen eine Zusatzgebühr können Bürger sich so den Weg zum Bürgeramt ersparen.
Bald auch nur noch digitale Fotos für neue Ausweise zulässig
Eine weitere wichtige Neuerung ist für Mitte 2025 geplant. Dann werden bei der Beantragung neuer Personaldokumente ausschließlich digitale biometrische Fotos akzeptiert. Bürger haben die Wahl, diese Fotos direkt bei der Behörde anfertigen zu lassen oder sie von einem Fotografen übermitteln zu lassen.