Seit rund einem Jahr gibt es Patenprojekte im Rahmen des Projekts „Mobile Zukunft“. Beim inzwischen 8. Mobilitätsforum wurde am Mittwochabend eine Zwischenbilanz gezogen.

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Die Patenprojekte, die in der Regel von jeweils zwei Projektpaten aus Politik, Verwaltung und Stadtwerken betreut werden, sind das Herzstück des Projekts „Mobile Zukunft“. Insgesamt 11 Patenprojekte gibt es bislang.

Die meist zwei Paten – das „Tandem“ – waren eingeladen im Projektbüro am Berliner Platz vorzustellen, wo ihr Projekt aktuell steht. Bereits zu Beginn der Abendveranstaltung bremste Projektleiterin Christine Bremer die Erwartung, dass alle Projekte bis zum jetzigen Zeitpunkt umgesetzt werden konnten oder überhaupt eine Aussicht auf Umsetzung haben.

Dielingerstraße-Parklet soll im September fertig werden

Das in der Öffentlichkeit wohl bekannteste – bislang nicht umgesetzte – Projekt ist sicherlich die „Parklet“ getaufte Entwidmung von zwei Parkplätzen an der Dielingerstraße. In der Wahrnehmung des Projektpaten Dr. Michael Kopatz (Grüne) waren es die Anwohner, die es gewünscht hätten, dass nach dem nur für eine Tag angesetzten Parking Day im September 2017 das aus Holzpaletten zusammengezimmerte Konstrukt stehengeblieben ist, vergammelte und schließlich nach fortschreitendem Vandalismus im Frühjahr wieder entfernt wurde. Nun, so die Planung, soll zum neuerlichen Parking Day am 21. September 2018 eine dauerhafte Bebauung der dann seit einem Jahr brachliegenden Parkflächen eingerichtet werden.

Parklet Dielingerstraße
Aktuell einfach nur sinnlos abgesperrte Parkfläche – ab September soll hier ein dauerhaftes „Parklet“ zum Verweilen neben der Dielingerstraße einladen

Ohne Zweifel ein Erfolgsprojekt ist das CarSharing System mit Flow>K und Stat>K der Stadtwerke Osnabrück, das nach Angaben des Unternehmens inzwischen in den schwarzen Zahlen ist und bei dem der Hasestadt etwas gelungen ist, was sonst nur in Großstädten wie Hamburg oder Berlin möglich ist, dort dann mit Sponsoring von großen Automobilherstellern.
Projektpate Frank Otte musste eingestehen, dass zusätzliche Abstellplätze im Bereich Katharinenviertel und Wüste, die er mit seinem Tandempartner von den Stadtwerken aufbauen wollte, derzeit noch in der Warteschleife sind, da ein Bundesgesetz für das CarSharing erst noch in Landesrecht umgesetzt werden muss.

Erfolgsmodell Mobilitätsstation

Ebenfalls in Umsetzung, allerdings voll im Zeitplan sind die neuen Mobilitätsstationen der Stadtwerke, die bis zum Jahresende an den Endhaltestellen der neuen Metrobuslinie in Haste und Düstrup installiert werden sollen und schon jetzt am Bahnhof Sutthausen den Umstieg von Auto und Fahrrad auf Bus oder Nordwestbahn ermöglichen.

Die für die Mobilitätsstationen entwickelten Fahrradboxen sollen in einem weiteren Tandemprojekt bald auch in der Nähe des Nikolaiorts in der Innenstadt aufgestellt werden.

Zu den besonders erfolgreichen Projekten gehört auch die Nahverkehrs-App VOSpilot, die Projektleiter Thomas Teepe vorstellen durfte. Hier sorgen stetig nachgepflegte Funktionen, wie das Lastminute-Shoppingportal mylola für eine steigende Attraktivität der App, die inzwischen mehr als 40.000x heruntergeladen und installiert wurde.

Projekte sind in der Summe ein Erfolg

Auch wenn einige Projekte bislang noch nicht realisiert werden konnten, vielleicht sogar irgendwann mal als gescheitert angesehen werden müssen, sind sich die Paten, Projektleiter und Stadtwerke-Vorstand Dr. Stephan Rolfes sicher, dass dadurch, dass man im „Osnabrücker Modell“ nicht bei Konzeptpapieren für die Ablage stehen bleibt, sondern macht, in der Summe ein Erfolg.