Osnabrück hat ein Müll-Problem. Nicht erst seit den nicht so wie geplant funktionierenden Luxusmülltonnen vom Typ Big Belly, und auch nicht erst seit dem Brand der Müllsortieranlage im Hafen.

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Rund um die ausgebrannte Anlage der Firma Helector und auf dem Piesberg türmen sich zwar inzwischen auch schon hunderte Tonnen Restmüll, aber das Problem taucht auch „im Kleinen“ immer wieder auf. Gerade der Schlossgarten wird inzwischen regelmässig „vermüllt“, wie erst heute die Kollegen von Studentenleben-OS in einem lesenswerten Artikel festgestellt haben.

Stadtrat diskutierte am Dienstag erfolglos

Wie am Dienstag von uns berichtet, wurde im Stadtrat gleich über zwei Anträge beraten, die sich mit der täglichen Vermüllung der Hasestadt beschäftigten, doch beide Anträge wurden wieder in die Ausschüsse verwiesen.

Anfrage an die Stadtverwaltung macht Zahlen des OS-Team öffentlich

Im Rahmen einer Anfrage der CDU-Fraktion an die Stadtverwaltung, wurden am Donnerstag die Antworten der Verwaltung bekannt. Auch bei dieser Anfrage ging es zum Teil um Müll. Gefragt wurde nach den Fallzahlen und den Einnahmen, die der Stadt Osnabrück im vergangen Jahr durch die Arbeit des OS-Team, zum Beispiel bei der Verkehrsüberwachung, in die Kasse gespült wurden.

OS-Team im Einsatz
Das OS-Team, immer im Einsatz wenn es um Verkehrssünder geht

Millionen durch Verkehrssünder, 10 Euro von Müllsündern

Durch mehr als 130.000 festgestellte Verkehrsverstöße flossen mehr als 2,5 Millionen Euro in die klamme Stadtkasse. Allerdings wurden 2015 nur vier (4!) Verstöße wegen unerlaubten Wegwerfens von Abfall festgestellt.
Nur in einem einzigen Fall konnte das wahnwitzige Bußgeld in Höhe von 10 Euro kassiert werden, in einem weiteren Fall ist die Stadt noch dabei das Bußgeld einzutreiben, in zwei Fällen blieb die Müllabsonderung ungesühnt. In den beiden letztgenannten Fällen war es der Stadt nicht möglich innerhalb der Verjährungsfrist die richtige Anschrift der Müllsünder zu ermitteln.

Schlossgarten offenbar kein Thema für OS-Team

Obwohl der Schlossgarten als besonders kritischer Ort bekannt ist, an dem es immer wieder zu waren Vermüllungsorgien kommt, zum Beispiel nach Grillparties auf der Rasenfläche, wurde dort im vergangenen Jahr offensichtlich nicht sonderlich aktiv kontrolliert. Nur einer der vier 2015 festgestellten Müll-Tatbestände wurde hinter dem historischen Schloss ermittelt.

Auch die Umweltplakette und die Leinenpflicht für Hunde bringen gutes Geld in die Stadtkasse

Effektiver war man da bei der Durchsetzung der bunten Umweltplakette – da will das OS-Team jetzt einen grünen Sticker hinter der Windschutzscheibe sehen, unabhängig davon was tatsächlich aus dem Auspuff kommt. Durch die fragwürdige Sticker-Kontrolle kamen mehr als 50.000 Euro in den Stadtkasse. Und selbst Verstösse gegen die Leinenpflicht bei Hunden oder Straßenmusiker, die zu lange an einem Ort spielten oder illegale Enten-Fütterer wurden hemmungslos verfolgt und sorgten für einen Zahlungseingang von mehr als 11.000 Euro auf den städtischen Girokonten.