20. Dezember 2015
Auch diese Woche holen wir am Sonntagabend ein Thema aus dem Papierkorb, das unsere Redaktion bewegt hat.
Heute: Die andauernden Münster-Vergleiche, mit denen doch mal Schluss sein muss!
Und ja, auch wir bei der HASEPOST haben schon viel zu oft einen Vergleich mit Münster gezogen, wenn es um Verkehr, Wirtschaft oder zuletzt den Weihnachtsmarkt ging.
Beim Fußball lässt es sich ja manchmal nicht vermeiden einen Vergleich zu ziehen (Standardfrage: „Welcher Verein zieht die größten Pfosten an, die getarnt als „Fans“ versuchen den Fußball kaputt zu machen?“). Aber sonst? Soll ganz nett sein in Münster. Wenn juckt´s?
Auf den Bürger hören und auf Münster-Vergleiche verzichten?
Vor ein paar Jahren gab es in Osnabrück den Versuch mit dem Bürgerhaushalt mehr Bürgerbeteiligung zu wagen. Die zugehörige Website ist leider im Jahr 2013 stehengeblieben, das ganze Projekt wurde von der Lokalpolitik gestoppt.
Da es den Webseiten-Zombie aber noch im Internet gibt, kann man dort noch einen recht interessanten Vorschlag eines Users, der unter dem Namen Neubürger Norbert agierte, lesen. Er hat zu den ewigen Münster- (und Oldenburg-) Vergleichen einen interessanten Vorschlag:
„Bei allzu vielen Themen ziehen Kommunalpolitiker und andere lokale Akteure in ihren Stellungnahmen Vergleiche zu den Städten Münster oder Oldenburg – oftmals mit dem Grundtenor, dass dort alles besser oder früher oder erfolgreicher gemacht würde. Dabei verengt sich der Blick oft einseitig auf diese „Standard-Vergleichsstädte“. Anderen Kommunen wird demgegenüber viel geringere politische Aufmerksamkeit geschenkt.
Damit steigt die Gefahr, gute Lösungen und Ideen aus anderen Regionen Deutschlands und Europas zu übersehen und nicht für unsere Friedensstadt nutzbar zu machen. Auf der anderen Seite entsteht der Zwang, sich auf allen möglichen Politikfeldern den „Standard-Vergleichsstädten“ anzunähern, anzupassen oder bei Misslingen zumindest ganz arg neidisch zu werden.
Durch die frühzeitige Übernahme von Best-practice-Lösungen anderer Kommunen (angepasst an Osnabrücker Bedürfnisse) sollten mittelfristig sehr hohe Einspar- und Mehreinnahme-Effekte zu erzielen sein.
Der Rat der Stadt möge deshalb beschließen, dass Vergleiche mit den Städten Münster und Oldenburg einem zeitlich befristeten Verbot (zunächst bis 31.12.2014) unterliegen. Von Sanktionen soll aber zunächst abgesehen werden, vielmehr ist auf die Einsichtsfähigkeit der politischen Akteure zu bauen. Es kann eine Orientierungsliste mit temporär bevorzugt zu nutzenden Vergleichskommunen erstellt werden (z.B. Hameln, Bielefeld, Porto, Zeitz, Eindhoven).
Nun ja, ob es nun unbedingt andere Städte, und dabei dann auch noch Bielefeld sein muss?
Lassen wir es doch ganz mit dem ewigen Vergleichen! Und was interessiert es an der Hase, wenn die in Münster ihre Geschäfte mal fünf Minuten länger geöffnet halten dürfen?
Dann passieren auch nicht mehr solche Fehler, wie in dem Screenshot unten.
Der abgebildete Weihnachtsmarkt findet zwar auch in einer Stadt statt, deren Name mit „Mü….“ beginnt, es ist aber nicht unsere westfälische Nachbarstadt Münster. Das Foto zeigt den Marienplatz in München.
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