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Osnabrück: Menschenkette für Menschenrechte der Tamileelam

Die Menschenkette am Domhof. / Foto: Ilakkiya Thiruchelvam

Am 26. Februar führten tamilische Organisationen in 53 bundesdeutschen Städten lokale Menschenketten unter dem Motto „Menschenrechte für Tamil Eelam“ durch. Die Aktion fand bundesweit zeitgleich von 14 Uhr bis 16 Uhr statt. In Osnabrück gab es eine Menschenkette am Domhof.

Begleitet wurden diese durch Infostände sowie Redebeiträge verschiedener tamilischer Einrichtungen. Vertreterinnen und Vertreter sozialer Institutionen und Parteien, Gewerkschaften, Kirchengemeinden sowie sozialer Bewegungen nahmen an der Aktion teil und bekundeten ihre Solidarität mit den Eelam Tamilen.

Zeichen an UN-Menschenrechtsausschuss

Hintergrund der Aktion ist die anhaltende katastrophale Lage der eelamtamilischen Bevölkerung in Sri Lanka. Am 7. März tagt der UN-Menschenrechtsausschuss in Genf. Dort wird auch die politische Lage in Sri Lanka erörtert. Mit der Menschenkette wollte die eelamtamilische Exil-Community im Vorfeld auf ihre Forderungen aufmerksam machen.
„Die Bundesrepublik nimmt nicht ausreichend Notiz von der Situation der eelamtamilischen Bevölkerung in Sri Lanka und setzt sich kaum für ihre Belange ein. Doch wir hoffen, dass wir mit dieser Aktion die Bundesregierung erreichen werden. Knapp 5500 Menschen sind Teil dieser bundesweiten Menschenkette gewesen und unterstützen unsere Forderungen.“, erklärt der Volksrat der Eelam Tamilen – Deutschland e.V.

Die Menschenkette am Domhof. / Foto: Ilakkiya Thiruchelvam
Die Menschenkette am Domhof. / Foto: Ilakkiya Thiruchelvam

Forderungen an die Bundesregierung

„Wir fordern von der neuen Bundesregierung, dass sie sich beim UN Menschenrechtsausschuss und darüber hinaus für uns einsetzt, was vorherige Regierungen versäumt haben. Der Höhepunkt des Völkermords in 2009 muss endlich von einer unabhängigen internationalen Kommission aufgearbeitet werden. Die Eelam Tamilen als Volk zeichnen sich durch eine eigenständige Sprache, Tradition, Kultur und
traditionelle Heimatgebiete aus. Das Selbstbestimmungsrecht der eelamtamilischen Bevölkerung, welches seit vielen Jahren verwehrt wird, muss anerkannt werden. Der nun seit etlichen Jahren fortschreitende strukturelle Völkermord durch Landenteignungen und die Zerstörung von Kulturgütern muss gestoppt werden. Ein existenzielles Anliegen für die eelamtamilische Bevölkerung ist außerdem der sofortige und dauerhafte Abschiebestopp nach Sri Lanka. Obwohl die Menschenrechtslage den deutschen Behörden bekannt ist, haben im vergangenen Jahr erstmals seit vielen Jahren wieder mehrere Sammelabschiebungen nach Sri Lanka stattgefunden. Wir freuen uns, dass unsere Anliegen im Rahmen dieser Aktion durch Fürsprecher*innen aus der bundesweiten Zivilgesellschaft unterstützt werden. Nun muss aber auch die Bundesregierung zeigen für welche Werte sie steht.“ so der Volksrat der eelam Tamilen – Deutschland e.V. abschließend.

Prekäre Menschenrechtslage

Seit dem Völkermord von 2009 zum Ende des Krieges zwischen den Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) und dem sri-lankischen Regime setzen sich die Angriffe auf die tamilische Bevölkerung fort. Es fänden massive Angriffe auf die Meinungs- und Pressefreiheit statt. Soziale Proteste in Tamil Eelam würden systematisch unterdrückt. Die Zahl der politischen Gefangenen sei unbekannt. Mindestens 146.679 Eelam Tamilen gelten bis heute als verschwunden. Über 1 Mio. Eelam Tamilen seien vor dem Völkermord in Sri Lanka geflüchtet und davon lebten derzeit schätzungsweise über 60.000 in Deutschland.


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