Dabei zuschauen wie eine Luxusuhr entsteht, dieses einmalige Erlebnis hatten gut drei Dutzend Kunden des Osnabrücker Juweliers und Uhrmachers Kolkmeyer an der Georgstraße in Osnabrück.
Die japanische Spezialistin Yukie Myosava ist nicht einfach nur Uhrmacherin, sie trägt die höchsten Auszeichnungen, die man in Japan in ihrer Profession erreichen kann und sie darf die hochwertigsten Uhren ihres Arbeitgebers, der Seiko Corporation, fertigen – in Handarbeit und mit allerhöchster Präzision.
Wer nun bei Seiko vor allem an Quarzuhren denkt, der liegt grundsätzlich nicht ganz falsch. Das bereits 1881 gegründete Unternehmen gilt als der Auslöser der Quarz-Welle, die eine ganze Industrie in den 70er und 80er Jahren erst in die Krise und dann auf neue Pfade schickte. Auch bei Kolkmeyer in der Georgstraße gibt es eine große Auswahl von Quarzuhren von Seiko, aber auch ebenso viele mechanische Modelle dieser Marke.
Grand Seiko – eine ganz besondere Premium-Marke
Nachdem – ausgehend von Japan – vor allem preisgünstigere Uhren mit den von Seiko für den Weltmarkt produzierten Schwingquarzen und anderen Bauteilen ausgestattet wurden, und sich im höherpreisigen Marktsegment einige Luxusmarken herausbildeten, ging der japanische Hersteller einen eigenen Weg um für Kenner ganz besondere Zeitmesser anbieten zu können.
Auch Seiko begann neben Uhren für die Massen eine eigene Luxuslinie zu produzieren – vorerst allerdings für den heimischen Markt und ein paar asiatische Länder. Erst seit ein paar Jahren schicken sich die Japaner an mit diesem Label von der Präzision und Technik begeisterte Uhrenliebhaber in Deutschland anzusprechen – eine der wenigen Verkaufsstellen in Deutschland ist Kolkmeyer in Osnabrück.
Seiko produziert alles selbst
Was die Faszination von Grand Seiko ausmacht und worin ihr Kultstatus begründet liegt, konnten die geladenen Gäste vor Ort in Augenschein nehmen. Es ist die unglaubliche Präzision in der manuellen Fertigung, die teils besonders exklusive Technologie und die hohe Fertigungstiefe des Herstellers.
Nun werden auch viele andere Luxusuhren von geschickten und über Jahrzehnte ausgebildeten Fachleuten in Handarbeit produziert, bei Grand Seiko gehört zu den Besonderheiten, dass bis zu den Spiralfedern die Uhrwerke komplett im eigenen Haus entstehen. Handelt es sich dann auch noch um eine Grand Seiko mit einem „Springdrive“ genannten Antrieb, bekommt der Uhrenkenner ein kleines Kraftwerk für das Handgelenk, wie es so kein anderer Hersteller produziert.
Ein Ingenieur von Seiko hatte bereits in den 60er Jahren die Idee, dass die gerade begonnene Quarzfertigung, auch zu noch präziseren mechanischen Uhren führen könnte. Das Ziel war eine mechanische Uhr zu bauen, die wesentlich präziser und robuster ist als herkömmliche Uhren mit mechanischem Werk. Nach mehr als einem Jahrzehnt ununterbrochener Entwicklungsarbeit und mehr als 600 verworfenen Prototypen gelang es den Japanern eine mechanische Uhr mit Automatik-Mechanismus mit einem Schwingquarz zu vermählen, und so eine wesentlich präzisere Uhr – allerdings ohne Batterie oder Stellmotoren – zu schaffen. Eine Besonderheit und ein wichtiges Ziel der gesamten Entwicklung ist die Darstellung der Zeit in ihrer tatsächlichen Form, bei einer Springdrive fließt die Zeit. Der Sekundenzeiger springt nicht, sondern gleitet über das Zifferblatt, wie es die japanische Uhrmacherin den gebannt zuschauenden Gästen in Osnabrück am offenen Uhrwerk zeigen konnte.
Osnabrück auf der Landkarte von Grand Seiko
Nur an sieben weiteren Standorten in Deutschland hatten Kenner und Fans der Marke die Gelegenheit in diesem Jahr die Gelegenheit zu einer derartigen Präsentation. Nach ihrem Besuch in Osnabrück trat die japanische Uhrmacherin die Rückreise nach Japan an.
In Osnabrück hält der Juwelier Kolkmeyer aus der Georgstraße eine Auswahl an Grand Seiko bereit und ist damit ein Anziehungspunkt für Kenner der japanischen Kultmarke weit über den Großraum Osnabrück hinaus.