„Ich komm zum Glück aus Osnabrück“, das ist „so 2002“!
Ab und zu sieht man noch die (meist verblassten) Sticker aus der Zeit, als Osnabrück sich rühmen konnte vom Magazin Stern als die Stadt mit den glücklichsten Deutschen ermittelt zu werden.
Das „Glück“ konnte nicht verteidigt werden
Leider konnte dieser Titel nicht verteidigt werden. Die Studie, an der neben dem Hamburger Boulevardmagazin auch die renomierte Unternehmensberatung McKinsey beteiligt war, verwies die Hasestadt in den Folgejahren nur noch auf eher durchschnittliche Plätze.
Jetzt ist Osnabrück „Fitness-Hauptstadt“!
Völlig überraschend erreichte uns heute die Nachricht, daß Osnabrück die „fitteste Stadt Deutschlands“ ist. In einer Studie, die von fitogram, einer spezialisierten Suchmaschine für Fitness- und Wellnessangebote, in Zusammenarbeit mit „edelhelfer“ erstellt wurde, erreichte Osnabrück den Spitzenplatz der 50 größten Städte in Deutschland!
Jeder fünfte Osnabrücker in einem Fitnessclub!
Knapp ein Fünftel der Einwohner Osnabrücks ist Mitglied bei einem Fitnessanbieter, ermittelten die Profis der Fitness-Suchmaschine fitogram. Zu dem guten Abschneiden dürfte nicht zuletzt der recht hohe Anteil an Pendlern beigetragen haben, da Osnabrück ein relativ eng umgrenzendes Stadtgebiet hat – umgeben von selbständigen Gemeinden.
Osnabrücker lieben Yoga und Pilates
Jonas Villwock, Mitarbeiter von fitogram und einer der Autoren der Studie, erklärte gegenüber der HASEPOST: „Auffällig ist, dass Osnabrück überdurchschnittlich viele Yoga- und Pilates-Studios hat“. Offenbar sind wir nicht nur fit, sondern „ruhen auch in uns selbst“… das klingt schon fast wieder nach „Glückshauptstadt“.
Rang zwei sicherte sich Freiburg, dessen Fitnesslandschaft durch regional besonders aktive Kettenanbieter geprägt ist. Die Finanzmetropole Frankfurt am Main landet auf dem dritten Platz. Sie wartet mit besonders vielen hochpreisigen Angeboten aus dem Premium-Segment auf. Die großen deutschen Metropolen Hamburg (22), München (27) und Berlin (30) liegen im Mittelfeld.
Extreme Unterschiede zwischen den Städten
Am unteren Ende des Rankings finden sich neben dem Schlusslicht Duisburg (50) – wo nichteinmal jeder 10. Bürger sich um seine Fitness kümmert – auch Gelsenkirchen (49), Hagen (45), Oberhausen (43), Mülheim (42), Dortmund (41) und Hamm (39).
„Auffällig ist das insgesamt schlechte Abschneiden des Ruhrgebiets. Im Vergleich zu Duisburg ist in Osnabrück der Anteil an Menschen mit einer Fitness-Mitgliedschaft mehr als doppelt so hoch“, sagt Jonas Villwock von fitogram. Das heißt aber nicht, dass ganz NRW fitness-faul ist: Als fitteste Stadt im Ruhrgebiet erreicht Bochum immerhin Platz 29. Düsseldorf (11) und Köln (15) landen als größte Städte NRWs weiterhin im oberen Drittel.
Die Präsenz von Kettenanbietern trägt als ein Faktor dazu bei, dass die Anzahl der Fitnesstreibenden in einer Stadt steigt. „Gerade regionale Anbieter kennen in der Regel die Gegebenheiten ihres lokalen Marktes besonders gut. Durch eine bekannte Marke mit einer hohen Sichtbarkeit können zudem besonders viele Menschen erreicht und zum Sport motiviert werden. Außerdem gehen Ketten die Werbung neuer Kunden häufig systematischer an als viele Mitbewerber mit nur einer Anlage“, so der Fitnessmarkt-Experte Gregor Titze von edelhelfer.
Markante Beispiele sind neben Freiburg auch Bonn (5) mit Donna’s Frauenfitness und Mannheim (6) mit der Unternehmensgruppe Pfitzenmeier. Die starke Präsenz von Fitness First in Frankfurt, insbesondere mit Anlagen der hochpreisigen Formate Platinum und Black Label, ist ein weiteres Beispiel.
Im Osten sieht es düster aus für die Fitness
Die neuen Bundesländer haben Nachholbedarf in Sachen Fitness: Keine der Städte schafft es in das erste Drittel. Rostock (47) und Erfurt (46) befinden sich unter den letzten zehn Anbietern des Rankings. In beiden Städten spielen Kettenanbieter keine besondere Rolle. Dresden (19) landet zumindest im oberen Mittelfeld. Hier ist Thomas Sport Center mit fünf Anlagen aktiv und weitere Kettenanbieter – beispielsweise INJOY (drei Clubs) – sind mit mehr als einer Anlage vertreten. Magdeburg (23) erreicht dank des lokalen Betreibers Fitness Class sowie zwei McFIT-Anlagen ebenfalls einen Platz in der oberen Hälfte.
Für die Gemeinschaftsstudie von edelhelfer und fitogram wurden die Daten von rund 4.000 Fitness-Anbietern ausgewertet.
Diese umfassen sowohl traditionelle Fitnessanlagen (Ketten- und Einzelanlagen) als auch Mikroclubs (bspw. EMS, Vibration, Vakuum), Crossfit-Anlagen, Yoga-/Pilatesstudios und Kampfsportstudios. Das Fitness-Ranking „Die fittesten Städte in Deutschland“ soll regelmäßig aktualisiert werden. Dabei sollen zukünftig auch Daten zu Sportvereinen und Freizeitsportlern wie beispielsweise Läufern in die Analyse einfließen.
CS/PM, Daten:fitogram.de
Kommentarfunktion ist geschlossen.