Es gehörte zu den Kuriositäten, dass der Neue Graben zwischen Neumarkt und Helmut-Kohl-Platz aufwändig neu gestaltet wurde, nur auf den letzten Metern der Fahrradweg scheinbar vergessen wurde. Nun dürfen Radfahrer wieder den gesamten Neuen Graben entlangradeln.
Es war gut gemeint, vor allem im Sinne der Verkehrssicherheit, doch viele Radfahrerinnen und Radfahrer riskieren offensichtlich lieber ihre Gesundheit oder gar ihr Leben?
Das für die Planung des (neuen) Neuen Grabens engagierte Planungsbüro und die Verkehrsplaner der Stadt hatten sich vorgestellt, dass Fahrradfahrer in Zukunft in Höhe der IHK einen kleinen Schlenker nach rechts machen, um über die extra als Fahrradstraße ausgewiesene Katharinenstraße in Richtung Weststadt und damit parallel zur Martinistraße zu fahren. Alternativ – und mit einer Fahrradampel abgesichert – wäre auch der Weg durch den Schlossgarten in Richtung Wüste möglich.
Fahrradfahrer ignorierten Verbotsschild einfach
Allerdings hatten die Planer die Rechnung ohne die Beharrlichkeit der Pedalisten gemacht. Auch eine große Absperrbake und ein deutliches Verbotsschild, hinderten Radfahrer nicht in ihrem Drang die kürzeste Strecke zu nehmen.
Auf der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt (StUA) im Februar hatte Stadtbaurat Frank Otte angekündigt, dass man sich den Radfahrern beugen werde und den zwischen Struckmannshof (IHK) und Helmut-Kohl-Platz recht breiten Fußweg zukünftig als kombinierten Rad/Fußweg ausweisen werde.
Eine farbliche und bauliche Trennung zwischen Radfahrern und Fußgängern – wie sie die Stadt eigentlich grundsätzlich anstrebt – gibt es wegen der nachträglichen Änderung nicht. Auch müssen die Radfahrer nun auf dem etwas gröberen Echtstein-Beleg, statt auf einer Asphaltpiste fahren.
Umwidmung des Fußwegs für Radfahrer verursachte keine Kosten
Die von Otte im StUA angekündigte notwendige Umsetzung eines Verkehrsschilds – wodurch weitere Zeit ins Land gegangen wäre – war schließlich nicht notwendig.
Für die Stadt Osnabrück erklärte Constantin Binder gegenüber unserer Redaktion, dass keine Kosten entstanden seien. „Lediglich der Mast des Vorwegweisers“, so der Stadtsprecher, „auf dem gemeinsamen Fuß- und Radweg wurde mit Reflektorstreifen beklebt, damit er besser sichtbar ist.“