Autos, Busse und LKW dürfen die neue Fahrradstraße weiterhin befahren.
Der Straßenzug Lyrastraße / Kolpingstraße / Kommenderistraße ist jetzt Osnabrücks fünfte Fahrradstraße! Damit soll der Radverkehr vom Wallring zur Universität und zur Innenstadt verbessert werden.
Osnabrück ist um eine Fahrradstraße reicher: Auf dem Straßenzug zwischen Johannistorwall und Neuem Graben ist der motorisierte Verkehr nur noch zu Gast, Vorrang hat das Fahrrad. Auf einer Fahrradstraße genießen die Radler einige Privilegien, sie dürfen nebeneinander fahren, es gilt Tempo 30 und die Radfahrer bestimmen das Tempo. Radfahrer dürfen nur überholt werden, wenn mindestens 1,5 Meter Abstand gehalten wird (diese Regel gilt allerdings auch auf allen anderen Straßen innerorts). „Ich freue mich über die neue Fahrradstraße“, sagt Stadtbaurat Frank Otte. „Auf dieser Strecke haben wir ohnehin viel Radverkehr. Viele Studierende fahren zur Universität und die Straße ist außerdem ein wichtiger Zubringer zur Innenstadt.“ Die Straßenverkehrsordnung schreibt vor, dass eine Fahrradstraße mindestens 50% Radverkehr aufweisen muss. Laut einer Zählung aus dem vergangenen Jahr waren es auf dem Streckenabschnitt nur 42%, aufgrund der Corona-Pandemie fehlte allerdings ein Großteil des Verkehrs zur Universität, weswegen bald mit deutlich mehr Radfahrern zu rechnen ist. In ganz Osnabrück macht das Fahrrad 28% des Verkehrsaufkommens aus.
Erst mal wenig Veränderungen
Zunächst bleibt aber vieles beim Alten: Zwar weisen zahlreiche Schilder die Fahrradstraße aus, Autos, Busse und LKW dürfen die Strecke aber weiterhin befahren. Auch Tempo 30 galt schon früher und die auf der Fahrbahn markierten Radwege bleiben ebenfalls erhalten. Die Stadt will die Situation auf der neuen Fahrradstraße zunächst evaluieren, kann sich das Ergreifen baulicher Maßnahmen aber gut vorstellen: „Dass man auf einer Fahrradstraße Unterwegs ist, soll man intuitiv erkennen können. Die vorhandenen Fahrradstraßen Katharienstraße, Augustenburger Straße, Wörthstraße und Lohstraße sehen alle unterschiedlich aus, wir wollen ein einheitliches Design für die Fahrradstraßen in Osnabrück entwickeln und die aktuellen bundesweiten Forschungen zu guten Lösungen dabei einfließen lassen,“ erläutert die städtische Radverkehrsbeauftragte Ulla Bauer. Zunächst sollen entlang der Straße aufgestellte Plakate auf den privilegierten Status des Radverkehrs hinweisen.