Nun gehört auch Osnabrück zu den Städten, die den sechsten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, Helmut Kohl, mit einem eigenen Platz ehren.
Dass der Pfälzer nicht unumstritten war, vor allem durch die seine Amtszeit überschattende Parteispendenaffäre, ließ auch Bundestagspräsident a.D., Dr. Norbert Lammert nicht unerwähnt, der ein Wegbegleiter des Kanzlers der Deutschen Einheit war und somit auch Zeitzeuge vieler Stationen dieses Politikers, dessen Wirken bis weit in die Gegenwart reicht.
Lammers erinnerte bei seiner Festrede daran, dass am kommenden Sonntag und zwei Wochen später zur Bundestagswahl inzwischen eine Generation an die Wahlurnen geht, die Deutschland gar nicht anders kennen als ungeteilt und für die auch der Euro und die offenen Grenzen in einem gemeinsamen Europa eine Selbstverständlichkeit sind.
Seinerzeit radikale Entwicklungen und Errungenschaften, die Helmut Kohl maßgeblich – oft auch gegen Widerstände selbst aus dem eigenen Lager – vorangebracht hat.
Helmut Kohl, ein Kanzler wie Bismarck
Was die historische Bedeutung für Deutschland angeht, verglich der ehemalige Bundestagspräsident Helmut Kohl mit Reichskanzler Otto von Bismarck, der wie Kohl ein einheitliches Deutschland zusammenführte aber am Ende auch gegen seinen Willen vom Amt lassen musste, im Falle Kohls durch eine verlorene Bundestagswahl.
Ab sofort, mit Beschluss des Stadtrats vom 1. Juni 2021 trägt der Kreuzungsbereich Martinistraße, Neuer Graben, Schlosswall, Heger-Tor- Wall den Namen Helmut-Kohl-Platz. Zuvor war auch eine Umbenennung des Berliner Platzes in der Diskussion. Im Jahr 2017 ergab eine Umfrage, dass eine Mehrheit der Bundesbürger einen Helmut-Kohl-Platz in ihrem Wohnort ablehnen.
Mehr als 50.000 Autos, so rechnete Oberbürgermeister Wolfgang Griesert vor, passieren täglich diesen Platz. Unter den Feiergästen war – als einziger Vertreter der SPD – auch Alt-OB Hans-Jürgen Fip. Die Grünen und die FDP blieben der festlichen Veranstaltung fern.
Peinlicher Auftritt einer Linken-Politikerin
Für Befremden unter den Gästen der Feierlichkeit sorgte Gisela Brandes-Steggewentz, die mehrfach versuchte sich ins offizielle Foto zu drängen; bestückt mit einem Pappkoffer auf dem das Wort „Bimbes“ stand, wohl in Erinnerung an die Parteispendenaffäre des Kanzlers, der maßgeblich daran beteiligt war die Diktatur der Stasi-Staatsterroristen und der SED zu beenden, für deren Nachfolgeorganisation Frau Steggewentz heute im Stadtrat sitzt.