Vorstellung der Städtebotschafterinnen und -botschafter /Foto: Carla Obrock
Oberbürgermeister Wolfgang Griesert hieß am Donnerstag fünf neue Städtebotschafterinnen und -botschafter willkommen. In den kommenden Monaten werden sie Osnabrück kennenlernen, ihre Sprachkenntnisse vertiefen und neue Talente an sich entdecken.
Die Begrüßung der neuen Städtebotschafterinnen und -botschafter war einer der zehn letzten offiziellen Anlässe in der Amtszeit von Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, aber auch einer seiner Lieblingstermine. „Für junge Menschen gibt es viele Möglichkeiten, eine Weile im Ausland zu arbeiten“, sagt der Oberbürgermeister. „Städtebotschafterin in Osnabrück zu werden ist dabei besonders attraktiv und in dieser Form einmalig in Europa.“ Théo Glédel aus Angers, Irmak Uzunoğlu aus Çanakkale, Tavier Fairburn aus Derby, Floor van Hattum aus Haarlem und Aleksandr Sindeev aus Twer nutzen die Chance und treten nun ihren Dienst bei der Stadt an.
Literatur und Mythologie
Glédel aus Angers besuchte bei einer Deutschlandreise Osnabrück und seine Vorgängerin Lauriane Wolf. Danach war er sicher, dass er sich auch bewerben möchte. Nach dem deutsch-französischen Abitur ist der 20-Jährige ein Jahr durch die Bundesrepublik gereist, um Inspirationen für fotografische und literarische Projekte zu sammeln. Seine Interesse zur Literatur spiegelt sich in den Projekten wider, die er als Städtebotschafter verwirklichen möchte. „Ich werde eine Schreibwerkstatt organisieren. Dabei soll es um Themen wie Lyrik, Sprache und Literatur gehen”, erzählt Glédel. Außerdem plant er einen Briefaustausch und eine Bürgerreise zwischen Osnabrück und seiner Heimatstadt. Nicht nur der Franzose wird eine Schreibwerkstatt veranstalten – Uzunoğlu, aus Çanakkale plant ein ähnliches Projekt. Ihre Heimatstadt ist für sie wegen ihrer Geschichte ganz besonders. Die türkische Mythologie und Vergangenheit möchte sie daher den Menschen in Osnabrück näherbringen. „Die türkische Schreibwerkstatt wird viel mit dem menschlichen Miteinander zutun haben”, merkt die 25-Jährige an. Ihr zweites Projekt nennt sich „Jugend gestalten – Städtepartnerschaft”. Dabei geht es um die Gründung eines Jugendparlaments in Çanakkale.
Sprache und Kultur
Fairburn aus Derby ist davon überzeugt, dass der internationale Austausch mit Blick auf Brexit und Corona wichtiger ist als je zuvor. Die 24-Jährige hat zuletzt in Fulda Kommunikation und Fremdsprachen studiert. Während ihrer Ausbildung und ihres Studiums war die Britin bereits in Kambodscha, Newcastle, Mainz und Hamburg. Als Städtebotschafterin fokussiert sich Fairburn auf einen Schul- und Weihnachtskartenaustausch. „Außerdem möchte ich ein Projekt über Felix Nussbaum machen. Ich hoffe, dass nächstes Jahr eine Ausstellung des Malers in Derby zu sehen ist”, berichtet die Britin. Zusätzlich nimmt sie sich vor, Sprach- und Kulturabende zu organisieren. Im Bildungsbereich wird ebenfalls Aleksandr Sindeev aus Twer viel beschäftigt sein. „Beispielsweise möchte ich einen Russischkurs geben. Mit Hilfe der Rückertschule plane ich ein kulinarisches Projekt”, sagt der 21-Jährige. In seiner Freizeit interessiert sich Sindeev für die deutsche und russische Geschichte, Kultur und Politik. „Ich nehme mir vor, die alten Kontakte zwischen beiden Ländern wieder aufzufrischen”, erklärt er.
Geschichte und Sport
Auch van Hattum aus Haarlem hat sich für das kommende Jahr viel vorgenommen. Die 25-Jährige nimmt sich als Aufgabe, die laufenden Projekte ihrer Vorgängerin Melissa Biesmans weiterzuführen. „Eine neue Idee habe ich aber auch. Ich möchte eine Escape-Tour veranstalten. Draußen wird es Rätsel über die Geschichte Osnabrücks und den Partnerstädten geben”, erzählt van Hattum. Sie wünscht sich zudem einen Austausch mit ihrem Fußballteam aus Haarlem. Denn neben Ski- oder Bootfahren, Wandern, Kultur und europäische Geschichte zählt auch Fußball zu ihren Hobbys.
Osnabrück mit allen Festen und Facetten kennenlernen
Oberbürgermeister Griesert ist schon gespannt, was die Botschafterinnen und Botschafter innerhalb eines Jahres auf die Beine stellen werden: „Mit ihren unterschiedlichen Interessen und Ideen werden Sie sicherlich tolle neue Projekte erschaffen und alte wieder aufleben lassen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie – im Gegensatz zu ihren Vorgängern – nicht mehr von der Corona-Pandemie eingeschränkt werden und dass sie Osnabrück mit allen seinen Festen und Facetten kennenlernen können.“