Satte 30.000 Euro haben die Betonblöcke gekostet, die entlang der Pagenstecherstraße (Page) aufgestellt wurden. Nach gut einem Jahr werden sie teilweise wieder entfernt, um Platz für Bäume im Pflanzkübel zu schaffen. Weil die Bäume nicht an das Grundwasser kommen, müssen die Pflanzkübel zukünftig für sehr viel Geld gepflegt und bewässert werden.
Damit die Verbrennung städtischer Steuergelder auf ein neues Level gehoben werden kann – jeder einzelne Baum kostet inklusive Pflanzkübel etwa 715 Euro –, müssen nun rund 20% der 400 noch fast fabrikneuen Betonblöcke (Stückpreis rund 85 Euro) wieder abgebaut werden. Mangels einer anderen Verwendung, werden sie auf dem städtischen Bauhof abgestellt.
Einen Plan für die Page gibt es nicht: Hauptsache Parkplätze blockiert
Aber bei den bislang aufgelaufenen Kosten wird es nicht bleiben. Weil die Stadt immer noch keinen Plan hat, wie es mit der Page weitergehen soll (die Ratsfraktionen von SPD und die Grünen wollten sie eigentlich einspurig machen, wurden aber von einem externen Gutachter ausgebremst), werden die Bäume nicht in die Erde gepflanzt. In den engen Pflanzcontainern fehlt aber der Zugang zum sonst kostenfrei verfügbaren Grundwasser.
60.000 Euro pro Jahr für regelmäßige Bewässerung der Pflanzkübel
Deshalb rechnet die Stadt nochmals mit laufenden Kosten in Höhe von 60.000 Euro pro Jahr – verteilt auf knapp 90 Bäume. Nur durch regelmäßige Bewässerung der im Pflanzkübel eingesperrten Wurzelballen können die Bäume am Leben erhalten werden.
Bevor der Austausch der Betonblöcke in dieser Woche an der Pagenstecherstraße startete, wurden bereits Anfang des Monats erste Betonblöcke am Hasetorwall gegen Pflanzkübel ausgetauscht. Die arbeiten entlang der Page werden voraussichtlich erst nach Ostern abgeschlossen sein.
Betonblöcke und Bäume gegen Phantom-Unfälle
Begründung für die kuriose Maßnahme mit den Betonblöcken, die jetzt um Pflanzkübel ergänzt werden: “Dooring”-Unfälle sollten verhindert werden, obgleich nach Recherchen unserer Redaktion in den vergangenen fünf Jahren lediglich ein einzelner entsprechender Unfall im Bereich der Page festgestellt werden konnte. Rein statistisch zählt die Page damit allerdings zu den Unfallschwerpunkten für dieses an sich seltene Unfallbild (insgesamt 88 Unfälle in fünf Jahren, 77 davon mit lediglich leichten Verletzungen auf Seiten der Radfahrer).
Vorschlag/Kommentar des Redakteurs: Man hätte das Geld auch gut in die Anschaffung eines Eimers voll Teer und eines Sacks mit Federn investieren können, um damit die für diese Aktion Verantwortlichen standesgemäß aus der Stadt zu verabschieden! Mein Verständnis für den Aktionismus an der Page ist sehr begrenzt und längst überreizt. Selbst passionierte Radfahrer und Umweltschützer dürften hier aus dem Kopfschütteln nicht mehr herauskommen.
Warum man die Parkplätze – die politisch nicht gewollt sind – nicht einfach entsiegelt und die Bäume ordentlich einpflanzt, ist wohl das größte Rätsel bei dieser Aktion. Dass die Begründung mit den angeblichen „Dooring“-Unfällen an den Haaren herbeigelogen ist, dürfte inzwischen auch bekannt sein. Preislich peinlich für unsere Feierabendpolitiker und die Verwaltung!
Es muss alles Geld kosten und die Politiker so ihren Kopf durchsetzen ohne zu überlegen das Sie das Geld aus den Fenster werfen, klar ist, das alles herbei gelogen ist, es wird Zeit das in Osnabrueck wieder mal ein andere Politischer Wind weht und in Osnabrueck wieder Ordnung geschaffen wird vorallerdingen voraus der Neumarkt der von den Politikern verunstaltet wurde